Ist Mutter geimpft, ist auch das Baby geschützt

DHAKA (ars). Frauen, die sich vor einer Schwangerschaft gegen Influenza impfen lassen, schützen womöglich nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kinder bis zum Alter von sechs Monaten.

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Der Impfschutz ist vermutlich nicht bloß auf Grippe beschränkt, vielmehr erstreckt er sich auch auf andere Atemwegsinfekte. Hinweise darauf ergibt eine Studie aus Bangladesch. Forscher aus Baltimore und Dhaka hatten 340 Schwangere im ersten Trimenon entweder mit einem inaktivierten Grippe-Impfstoff oder einer Pneumokokken-Vakzine immunisiert (NEJM 359, 2008, 1555). In wöchentlichen Abständen befragten sie die Teilnehmerinnen bis sechs Monate nach der Geburt zu ihrem eigenen Gesundheitszustand und zu dem ihrer Babys.

Nur sechs Kinder der Mütter mit Influenza-Impfung erkrankten an Grippe, aber 16 Säuglinge in der Kontrollgruppe. Damit ergab sich eine Wirksamkeit von 63 Prozent. Bestätigt wurde das durch Tests auf die Neuraminidase der Viren. Auch hatten die Kinder, deren Mütter gegen Influenza geimpft waren, weniger Atemwegsinfekte mit Fieber: Lediglich 56 im Vergleich zu 77 erkrankten daran.

Auch die Frauen selbst profitierten von der Grippe-Impfung. Sie hatten ebenfalls signifikant seltener fieberhafte Atemwegsinfektionen (19 im Vergleich zu 33) und mussten seltener ins Krankenhaus (19 versus 25 Klinikaufenthalte).

Bereits aus früheren Tests geht hervor, dass Immunglobuline G durch aktiven Transport zum Kind gelangen, wenn Schwangere gegen Influenza geimpft werden. Die Nabelschnur enthält sogar dreimal mehr Antikörper als das Serum der Mutter. Fraglich war bisher jedoch die klinische Wirksamkeit.

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