Ist NT-pro-BNP auch bei Aortenstenose bedeutsam?

BERLIN (gvg). Ist die Erholung des Herzmuskels bei Patienten, die wegen einer Aortenstenose operiert werden, anhand des Parameters NT-pro-BNP vorherzusagen? Eine erste Untersuchung aus Bremen deutet zumindest in diese Richtung.

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Das B-Typ natriuretische Peptid und das NT-pro-BNP sind beides Spaltprodukte des BNP-Vorläuferproteins (pro-BNP). Sie werden bei erhöhter kardialer Wandspannung von den Herzmuskelzellen freigesetzt und sind dann im Blut nachweisbar. Ihre Serumkonzentration korreliert mit dem Verlauf einer Herzinsuffizienz, deswegen werden sie dabei als Diagnosehilfe sowie zur Verlaufskontrolle und Prognoseeinschätzung verwendet. Das NT-pro-BNP ist dabei die stabilere von beiden Substanzen.

Eine neue Studie deutet jetzt darauf hin, daß NT-pro-BNP nicht nur bei Herzinsuffizienz, sondern auch bei Patienten mit operierter Aortenstenose ein für die Prognose nützlicher Parameter sein könnte, sagte der Labormediziner Professor Eberhard Gurr vom Zentralkrankenhaus links der Weser in Bremen.

Gurr berichtete auf einer Veranstaltung des Unternehmens Roche Diagnostics in Berlin von einer retrospektiven Untersuchung bei 27 Patienten mit Aortenstenose, bei denen keine zusätzliche koronare Herzerkrankung und keine Niereninsuffizienz vorliegen durfte. Es zeigte sich, daß bei den zwölf Patienten, bei denen sich sechs Monate nach der Operation Herzmuskelhypertrophie zurückgebildet hatte, die NT-pro-BNP-Werte zu Beginn niedrig waren.

Als Erfolgsparameter wurde dabei die Septumdicke genommen. Unterschieden wurde eine Abnahme der Septumdicke von mehr (Gruppe 1) oder weniger (Gruppe 2) als zwei Millimeter im ersten halben Jahr nach der Op. In Gruppe 1 lag der NT-pro-BNP-Wert anfangs bei 1000 Nanogramm pro Liter und fiel nach sechs Monaten auf 300 Nanogramm pro Liter. In der Gruppe 2 waren die entsprechenden Werte 8800 und 1000, ein Befund, der allerdings das Signifikanzniveau nicht ganz erreichte.

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