Analyse

Junge Frauen nutzen häufiger HPV-Impfung

Mädchen und jungen Frauen, die sich impfen lassen, werden laut WIP-Bericht im Durchschnitt immer jünger.

Veröffentlicht:

KÖLN. Ende 2016 war fast jede zweite privat versicherte Frau zwischen 16 und 26 Jahren gegen humane Papillomviren (HPV) geimpft.

Dabei werden die Mädchen und jungen Frauen, die sich impfen lassen, im Durchschnitt immer jünger. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (WIP).

Die Untersuchung basiert auf der Auswertung der Verordnung von HPV-Impfstoffen im ambulanten Bereich aus den Jahren 2006 bis 2016. Einbezogen waren die Daten von 18 PKV-Unternehmen, die einen Marktanteil von rund 90 Prozent haben.

Analysiert wurden weibliche Versicherte im Alter von neun bis 26 Jahren. Von den Verordnungsdaten haben die Wissenschaftler auf die Impfquoten rückgeschlossen.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt seit 2014 zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs die HPV-Impfung für Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren. Bei der ersten Empfehlung im Jahr 2017 hatte das empfohlene Alter noch bei zwölf bis 17 Jahren gelegen.

Höchste Impfquote im Jahr 1994

„Die Altersgruppe mit den höchsten Verordnungszahlen von HPV-Impfstoffen ist seit deren Zulassung in 2006 jünger geworden“, schreiben die Autoren Dr. Christian Jacke, Dr. Tina Lohse und Dr. Frank Wild.

So gab es bis 2008 die meisten Verordnungen bei den 15- bis 18 Jährigen, 2009 bis 2014 waren es die 14- bis 16 Jährigen. „2015 und 2016 entfielen die höchsten Verordnungszahlen auf die 14- beziehungsweise 15-Jährigen.“

2016 waren danach 20 Prozent der 14-jährigen und 17 Prozent der 15-jährigen Mädchen geimpft. Ende 2016 waren in den Geburtsjahrgängen 1990 bis 2000 durchschnittlich 45 Prozent der weiblichen Vollversicherten geimpft. Die höchste Quote gab es mit 49,4 Prozent im Jahrgang 1994.

Nach der Auswertung nimmt die Impfquote bei den jüngeren Jahrgängen (geboren zwischen 1999 und 2006) mit dem Alter kontinuierlich zu.

„Ein Erreichen von einer Impfquote von etwa 50 Prozent scheint möglich“, heißt es in dem Papier. Die Daten zu den älteren Jahrgängen zeigten, dass größere Zuwächse bei den Quoten nur bis zum 18. Lebensjahr zu erwarten sind. (iss)

Mehr zum Thema

Überraschender Fund

Erstmals wieder Polio-Wildviren im Abwasser nachgewiesen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

© William - stock.adobe.com

Anstieg angehen:

Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Familie_Strandperle_19966847.jpg; 19966847, Familie; MKC; Lizenzfrei; Strandperle; Bildnummer 19966847; Rechnungsnummer R6745624033; Lizenznehmer: MSD Sharp & Dohme GmbH, München

© Shutterstock / MKC

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
HPV-Impfung für Erwachsene

© syedfahadghazanfar / shutterstock

Eine Rechnung, die aufgeht!

HPV-Impfung für Erwachsene

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel