Gegen Darmverschluss

Kaffee statt Tee nach Darm-Op

Wenn Patienten nach einer Darm-Operation Kaffee statt Kräutertee trinken, kurbelt das den Stuhlgang schneller an. Dies hilft einen Darmverschluss zu vermeiden.

Veröffentlicht:
Kaffee hatte in einer Studie eine postive Wirkung nach einer Darm-Op.

Kaffee hatte in einer Studie eine postive Wirkung nach einer Darm-Op.

© dimakp / stock.adobe.com

BADEN. Kaffeetrinken ist Schweizer Wissenschaftlern zufolge ein sehr einfaches und wirksames Mittel, um einem postoperativen Ileus vorzubeugen.

Das Team um Professor Antonio Nocito vom Kantonsspital Baden hat bei 115 Patienten, die sich einem elektiven kolorektalen Eingriff unterzogen hatten, den Effekt von Kaffee im Vergleich zu Kräuter- oder Früchtetee auf die postoperative Darmtätigkeit prospektiv und randomisiert untersucht (Diseases of the Colon & Rectum 2019; online 15. April).

Von den insgesamt 115 Patienten wurden 56 der Kaffeegruppe zugeteilt. Sie tranken nach der Darm-Op bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus dreimal täglich 150 ml Kaffee.

Die übrigen 59 Patienten sollten statt Kaffee Tee trinken. Primärer Endpunkt der Studie war die Zeit bis zum ersten Stuhlgang. Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Dauer des Krankenhausaufenthaltes, der Gebrauch von Laxantien und postoperative Komplikationen.

Was waren die Resultate?

Die wesentlichen Ergebnisse: Patienten, die täglich Kaffee tranken, hatten im Mittel 65 Stunden nach der Darm-Op wieder Stuhlgang, bei den Teetrinkern war das erst nach 74 Stunden, also etwa neun Stunden später, der Fall.

Kaffeetrinken hatte noch einen weiteren positiven Effekt: Die Patienten wurden bereits nach sechs Tagen aus der Klinik entlassen, die Teetrinker erst nach sieben Tagen.

Die Studienautoren um Nocito machen jedoch darauf aufmerksam, dass es recht viele Protokollverletzungen während der Studie gab, und zwar überwiegend in der Tee-Gruppe: Die Patienten tranken Kaffee, obwohl sie dazu angehalten waren, während der Studie keinen Kaffee zu trinken. (ikr)

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