Tödlicher Hustensaft

"Killersirup" schreckt Pakistan auf

Über ein Dutzend Menschen in Pakistan sind an den Folgen von Hustensaft gestorben. Der Vorfall ist nicht der erste seiner Art.

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Tyno: gefährliches Antitussivum?

Tyno: gefährliches Antitussivum?

© Rahat Dar / epa / dpa

LAHORE. In Pakistan sind erneut zahlreiche Menschen an den Folgen einer Überdosis Hustensaft gestorben. Die Rede ist von über einem Dutzend Todesfällen bis Freitag.

Knapp 40 Männer sollen seit Mittwoch mit einer Überdosis in die staatliche Klinik im ostpakistanischen Gujranwala eingeliefert worden sein. Die Stadt liegt nördlich von Lahore.

Offenbar sollen viele der Männer drogenabhängig sein und den Hustensaft als Rauschmittel in großen Mengen konsumiert haben.

Bereits Ende November kam es zu einem ähnlichen Vorfall Lahore, der Provinzhauptstadt von Punjab. Damals waren 19 Menschen ebenfalls an den Folgen einer Antitussivaintoxikation gestorben.

Die Berichte pakistanischer Medien sind teils allerdings widersprüchlich. So berichtet das Nachrichtenportal "Dawn" von acht Todesfällen bis Donnerstag und neun weiteren Patienten in "kritischer Kondition", die stationär behandelt würden.

"The Frontier Post" berichtet hingegen von 17 Todesfällen bis einschließlich Freitag, laut "Express Tribune" sind bereits 19 Menschen an den Folgen einer Intoxikation gestorben, neun weitere Patienten seien nach Lahore verlegt worden.

Allerdings decken sich die Berichte bei dem verwendeten Präparat. Demnach soll es sich um den Saft "Tyno SF 120ml Sirup" des Herstellers Reko Pharmacal in Lahore handeln.

Das Unternehmen stellt das Präparat seit 1978 her und hat nach eigenen Angaben bislang keine nennenswerten UAW-Meldungen registriert. Das Arzneimittel enthält je fünf Milliliter Saft 15 Milligramm des Antitussivums Dextromethorphan.

Wenngleich der Wirkstoff für sein vergleichsweise geringes Suchtpotenzial bekannt ist, kommt es immer wieder zu Fällen, in denen Patienten Arzneimittel mit diesem Wirkstoff missbrauchen. (nös)

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