Statistisches Bundesamt

Knapp 1.300 Patienten versorgt der Durchschnitts-Hausarzt in Deutschland

Gut 300 Patienten mehr haben die brandenburgischen Hausärztinnen und -ärzte im Schnitt zu versorgen als die Kolleginnen und Kollegen in Bayern. Der Blick auf die Altersstruktur ist besorgniserregend.

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Die Zahl der Patienten, die die Hausärzte in Deutschland durchschnittlich zu versorgen haben, schwankt zwischen den Bundesländern ganz erheblich.

Die Zahl der Patienten, die die Hausärzte in Deutschland durchschnittlich zu versorgen haben, schwankt zwischen den Bundesländern ganz erheblich.

© Robert Kneschke - stock.adobe.com

Wiesbaden. Die durchschnittliche Zahl der zu versorgenden Einwohner je Hausärztin oder Hausarzt hat sich in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert – zeigt allerdings erhebliche regionale Unterschiede. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) in Wiesbaden haben die rund 66.100 Hausärzte im Jahr 2024 im Durchschnitt 1.264 Einwohnerinnen und Einwohner versorgt. Im Jahr 2014 waren dies 1.266.

Mit Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigt sich eine erhebliche Varianz. In zehn Ländern haben die Hausärzte den Angaben zufolge eine größere Patientenzahl zu versorgen als im Bundesmittel. Allen voran in Brandenburg (1.436), Bremen (1.369) und Niedersachsen (1.356).

Von den sechs Bundesländern, in denen weniger Patienten pro Hausarzt gezählt werden, liegt Rheinland-Pfalz mit einem Kopf weniger nahezu gleich dem Mittelwert. Die niedrigsten Werte weisen Bayern (1.114), Hamburg (1.118) und Mecklenburg-Vorpommern (1.149) aus.

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41 Prozent 60 Jahre und älter

Ob der Mittelwert auch noch weitere zehn Jahre ähnlich stabil bleiben wird, ist mit Blick auf die Altersstruktur fraglich: Unter Berufung auf Zahlen der Bundesärztekammer meldet Destatis einen Prozentsatz von 41 an Hausärztinnen und Hausärzte, die 60 Jahre und älter sind. 18,5 seien sogar älter als 65 Jahre, jünger als 40 Jahre dagegen nur 7,7 Prozent.

Schaut man die auf die beiden Altersgruppen 50 bis 59 Jahre sowie 60 Jahre und älter, so machen diese beiden zusammen in jedem Bundesland mindestens 62 Prozent bis hin zu 75 Prozent aus.

Besonders hoch ist der Anteil der Ü60-Hausärztinnen und -ärzte in Rheinland-Pfalz: 48 Prozent sind 60 und älter, weitere 27,1 Prozent sind in der Gruppe der 50- bis 59-Jährigen. Auf den Plätzen 2 und 3 der Ü60er folgen das Saarland (46,2 Prozent) und Bremen (45,4).

Die wenigsten Hausärzte in der Gruppe 60 und älter haben Thüringen (31,5), Sachsen-Anhalt (33,1) und Sachsen (33,2).

Zwei Drittel aller Hausarzt-Praxen Einzelpraxen

Die meisten Hausärztinnen und Hausärzte arbeiten laut den Destatis-Zahlen in einer Einzelpraxis: Diese ist mit einem Anteil von 67,5 Prozent an allen Hausarztpraxen im Jahr 2023 die häufigste Praxisform gewesen. Damit waren mehr als ein Drittel aller Arztpraxen in Deutschland hausärztliche (36,7 Prozent), die einschließlich Inhaber durchschnittlich 7,8 Personen beschäftigten.

Deren Einnahmen resultierten im Schnitt mit 83,5 Prozent aus kassenärztlicher Versorgung, die übrigen 16,5 Prozent stammen aus Privatabrechnungen und sonstiger selbstständiger ärztlicher Tätigkeit. Damit ist der GKV-Anteil auch der höchste aller Arztpraxen in Deutschland. (bar)

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Kommentare
Dr. Steffen Boxdorfer 01.09.202514:26 Uhr

An die Redaktion!
Was ist denn ein Durchschnitts-Hausarzt oder meint man hier eher die durchschnittliche Anzahl der Patienten?

Für meine Begriffe, sehr herablassende Beschreibung von Hausärzten.

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