Kombi schützt COPD-Kranke besonders vor Exazerbation

MARBURG (eim). Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) profitieren von dem rasch und lang wirksamen Beta-Mimetikum Formoterol in der Mono- und Kombinationstherapie. In einer Studie senkte Formoterol die Exazerbationsrate besonders in Kombination mit dem Anticholinergikum Tiotropium.

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Die COPD ist durch eine nicht vollständig reversible Atemwegsobstruktion gekennzeichnet. Die Betroffenen, die entweder eine chronische Bronchitis oder ein Lungenemphysem oder beides haben, leiden an chronischem Husten und Auswurf und bekommen später Atemnot. Exazerbationen sind besonders gefürchtet, da sich die Lunge danach nicht mehr vollständig erholt.

Eine Behandlung mit Formoterol als Mono- oder Kombinationstherapie lindert die Beschwerden bei COPD-Kranken und reduziert außerdem die Rate der Exazerbationen. Das ist in einer randomisierten, doppelblinden Studie bei über 700 Patienten nachgewiesen worden, die insgesamt 24 Wochen lang wegen einer COPD behandelt wurden.

    700 Patienten erhielten eine Mono- oder Kombitherapie.
   

So betrug die Zahl der Patienten, die wegen einer Exazerbation eine weitere Medikation benötigten, in der Gruppe, die 10 µg Formoterol pro Tag erhielt, nur acht Prozent. In der Placebo-Gruppe waren es 14 Prozent. Dieser Unterschied ist signifikant, wie Professor Wolfgang Petro aus Bad Reichenhall auf einer Veranstaltung des Unternehmens Novartis in Marburg berichtet hat.

Noch deutlicher war der Unterschied zu Placebo bei einer Kombinationstherapie mit Formoterol (10 µg pro Tag) und dem lang wirksamen Anticholinergikum Tiotropium (18 µg pro Tag). In dieser Gruppe brauchten nur sechs Prozent der Patienten eine weitere Medikation aufgrund einer Exazerbation der Lungenkrankheit. Bei einer Monotherapie mit Tiotropium (18 µg pro Tag) waren es zehn Prozent.

Der Pneumologe wies darauf hin, daß Formoterol (von dem Unternehmen als Foradil® angeboten) die Lungenfunktion bei COPD-Kranken bessert und den Bedarf an Notfallmedikation reduziert.

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