Langzeit-Blutdruckmessung spart Geld
Gesucht: die richtige Strategie bei der Diagnostik von Bluthochdruck. Zu Hause, in der Klinik, oder in der Langzeit-Selbstmessung? Britische Forscher empfehlen jetzt letztere: Sie kostet anfangs zwar mehr, lohnt sich aber langfristig - gerade bei den Kosten.
Veröffentlicht:BIRMINGHAM (eis). Die ambulante Langzeit-Blutdruckmessung ist die kosteneffektivste Maßnahme zur Diagnostik von Bluthochdruck, hat eine Analyse britischer Forscher von der Universität Birmingham ergeben.
Die Untersuchung wurde unter anderen vom National Institute of Health and Clinical Excellance (NICE), dem britischen Pendant zum IQWiG, finanziert. Die Forscher haben in einer Modellrechnung die Kosten von drei diagnostischen Strategien nach initial erhöhten Blutdruckwerten über 140/90 mmHg verglichen.
Dazu gehörten weitere Blutdruckmessungen in der Klinik (monatlich über drei Monate), Blutdruckselbstmessung der Patienten zu Hause (über eine Woche) und ambulante Langzeitblutdruckmessung über 24 Stunden (Lancet online 24. August).
Die Forscher bestimmten dazu die Lebenszeitkosten von Hypertonie-Patienten im Alter über 40 Jahre, und zwar von Diagnose, antihypertensiver Therapie und dem Management resultierender kardiovaskulärer Erkrankungen.
Zudem wurden die Kosteneffektivität der diagnostischen Strategien und Unterschiede bei Qualitäts-adjustierten Lebensjahren (QUALY) bestimmt.
Im Vergleich zu den anderen Strategien wurde bei ambulanter Langzeitmessung eine Einsparung von 56 Pfund (64 Euro) für einen 75-jährigen Mann und von 323 Pfund (370 Euro) für eine 40-jährige Frau berechnet.
Dies sei vor allem auf die gezieltere Therapie als Folge der höheren diagnostischen Treffsicherheit zurückzuführen, so die Forscher. Zudem ergab sich für die Methode eine kleine aber statistisch signifikante Verbesserung der QUALY.
Das NICE empfiehlt die Langzeitmessung als die beste Diagnostik bei Verdacht auf Hypertonie.
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