Leberkranke brauchen mehr Aufmerksamkeit

NEU-ISENBURG (eis). Viele tausend Menschen in Deutschland sind chronisch mit Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Viren infiziert, ohne von ihrer Erkrankung zu wissen. Gestern am Welt-Hepatitis-Tag wurde daher über die Krankheiten informiert und darüber, wie Infizierte erkannt und behandelt werden können.

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"Die Leber hat keine Lobby, denn Lebererkrankungen werden immer noch meist mit Alkohol verbunden", hat Professor Michael Manns von der Medizinischen Hochschule Hannover zur "Ärzte Zeitung" gesagt. Virusinfektionen seien in Deutschland aber inzwischen viel häufiger die Ursache von Lebererkrankungen als Alkohol.

Und: "Eine rechtzeitige Diagnose ist die beste Voraussetzung, um Zirrhose und Leberkrebs zu vermeiden", so Manns. Auch bei geringfügig erhöhten Leberwerten sollte daher eine mögliche Virushepatitis abgeklärt werden.

Die Leber leidet oft stumm. Erste Symptome von Virushepatitis sind meist unspezifisch wie Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Druckgefühl im rechten Oberbauch und Hautprobleme. Kommen zu solchen Symptomen weitere Risikofaktoren hinzu, sollte ebenfalls auf Virushepatitis getestet werden. Hierzu gehören außer Gelbsucht in der Anamnese auch Risikoverhalten wie Drogengebrauch.

Risikofaktoren sind aber auch medizinische Tätigkeiten wie die von Altenpflegern, Sanitätern, Zahntechnikern, Arzthelferinnen. Weitere Risiken sind Geburt oder längere Aufenthalte in Entwicklungsländern oder auch Staaten des ehemaligen Ostblocks. Unbedingt auf HCV getestet werden sollte zudem, wer vor 1991 eine Bluttransfusion bekommen oder damals Blutprodukte erhalten hat.

Durch moderne Therapien lassen sich heute Komplikationen wie Zirrhose oder Krebs vielfach vermeiden.

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