Kühltürme als Infektionsquelle?

Legionellen in der Lombardei

Als mögliche Infektionsquelle für 42 Fälle von Legionärskrankheit in Norditalien wurden Kühltürme identifiziert.

Von Dr. Sandra Witteck und Prof. Tomas Jelinek Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Im September sind in der Lombardei im Norden Italiens mehr als 400 Menschen an einer Pneumonie erkrankt, bei 42 Patienten konnten Legionellen nachgewiesen werden. Betroffen ist die Region Brescia, als mögliche Infektionsquelle wurden Kühltürme identifiziert, berichtet die Seuchenbehörde ECDC.

Neun von zehn Proben, die von Kühltürmen dreier verschiedener Unternehmen in den Regionen Montichiari, Carpenedolo and Calvisano entnommen worden waren, seien positiv getestet worden. Neben den Proben der Kühltürme sind Angaben der ECDC zufolge auch Proben von 202 Privathaushalten, 62 von öffentlich zugänglichen Wasserquellen und 13 aus dem Fluss Chiese untersucht worden.

Die Legionärskrankheit wird ja meist durch Legionella pneumophila hervorgerufen. Meist treten Erkrankungen als Einzelfälle auf, gelegentlich kommt es aber auch zu Ausbrüchen. Eine Infektion erfolgt über das Einatmen kontaminierter Aerosole aus Warmwasserleitungen, Klimaanlagen oder Schwimmbecken und Whirlpools. Bei größeren Ausbrüchen stellen oft Rückkühlwerke auf den Dächern von Gebäuden die Infektionsquelle dar.

Mittel der Wahl zur Behandlung einer Legionärskrankheit ist Levofloxacin in maximaler Konzentration, als Alternative kann auch Azithromycin eingesetzt werden. Die Letalität liegt trotz der vorhandenen Therapiemöglichkeit bei 10-15 Prozent. (Mitarbeit: bae)

Die Autoren arbeiten für das Centrum für Reisemedizin CRM

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