MS: Zerstörerischer als angenommen

BERLIN (eb). Mit einem 7-Tesla-Magnetresonanz-Tomographen (MRT) haben Forscher in Berlin nahezu doppelt so viele Schäden im Gehirn von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) nachgewiesen wie mit dem üblichen 1,5-Tesla-MRT.

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"MS-Patienten sollten daher noch früher und konsequenter behandelt werden", empfiehlt Studienleiter Professor Friedemann Paul von der Charité Berlin (Archives of Neurology online).

Bei MS attackieren Entzündungszellen die isolierende Myelinschicht an vielen Stellen. An diesen Herden bilden sich Vernarbungen. Die Zahl und Ausprägung solcher Läsionen ist ein Hinweis, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.

Zur Diagnose werden üblicherweise MRT-Geräte mit einer Feldstärke von 1,5 oder 3 Tesla genutzt. In ihrer Studie fanden die Forscher bei 20 MS-Patienten mit einem Ultrahochfeld-7-Tesla-MRT 728 Läsionen, mit 1,5 Tesla dagegen nur 399.

Die bessere Auflösung zeigte, dass die strukturellen Schäden im Gehirn viel größer sind als bislang vermutet. Trotz der Vorteile bei der Diagnose bleiben 7-Tesla-MRT-Geräte vorerst wohl auf die Forschung beschränkt.

Denn wegen der hohen Feldstärken ist mit Kontraindikationen zu rechnen, etwa bei Prothesen, Zahnimplantaten oder Tätowierungen.

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