Teenager-Qual Akne

Macht´s die Milch?

"Milch macht müde Männer munter"... und auch Pickel? US-Forscher glauben: Täglich Milch trinken kann Akne auslösen - allerdings wohl nur bestimmte Sorten.

Veröffentlicht:
Jeden Tag ein Glas Milch soll gesund sein. Jetzt fanden amerikanische Forscher aber heraus: Bestimmte Sorten können Akne auslösen.

Jeden Tag ein Glas Milch soll gesund sein. Jetzt fanden amerikanische Forscher aber heraus: Bestimmte Sorten können Akne auslösen.

© HappyAlex / fotolia.com

HERSHEY. Laut einer aktuellen Untersuchung aus den USA korreliert der tägliche Milchkonsum mit unreiner Haut (JAAD 2016; online 27. Mai). Eine Assoziation bestand aber nur dann, wenn entrahmte Milch getrunken wurde. Offen bleibt die Frage, ob die Pickel verschwinden, wenn auf Milch verzichtet wird.

Der Verdacht, dass Milch bei der Entstehung von Akne wichtig sein könnte, ist nicht neu. Schon mehrere Studien haben einen solchen Zusammenhang belegt.

Ergebnis der Studie: Fettreduzierte Milch führt zu unreiner Haut

In dieselbe Richtung gehen nun auch die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus den USA. Ausschlaggebend war dabei allerdings der Fettgehalt. Eine Assoziation mit Akne fand sich nur für "low-fat milk" und "skim milk", also Milch mit 1 Prozent und 0 Prozent Fettgehalt.

Die US-amerikanischen Dermatologen hatten 120 Teenager, die an einer mäßig ausgeprägten Akne litten, sowie 105 Altersgenossen mit reiner Haut befragt, wie viele Milchprodukte sie pro Tag zu sich nehmen, und die Angaben verglichen.

Nicht an der Studie teilnehmen durfte, wer medikationsbedingt seine Ernährungsgewohnheiten umstellen musste, wer zuvor mit Isotretinoin behandelt worden war oder wer orale Kontrazeptiva einnahm. Personen mit Laktoseintoleranz waren ebenso von der Studie ausgeschlossen wie solche, die sich vegan ernährten oder schon einmal wegen einer Essstörung behandelt worden waren.

Die Teenager, die an Akne litten, tranken im Durchschnitt mit 0,61 Portionen pro Tag deutlich mehr Magermilch als ihre Altersgenossen mit reiner Haut, die es nur auf 0,41 Portionen pro Tag brachten (p = 0,01). Berücksichtigten die Studienautoren nicht nur Milch, sondern alle Milchprodukte, war kein Unterschied in der täglichen Menge auszumachen.

Beide Gruppen konsumierten insgesamt gleich viele Milchprodukte

In beiden Gruppen konsumierten die Teenager im Durchschnitt 2,5 Milchprodukte pro Tag. Auch bei der täglichen Menge gesättigter Fettsäuren und Trans-Fettsäuren lagen beide Gruppen gleich auf, ebenso beim Faktor glykämische Last. Die tägliche Kalorienzufuhr sowie der BMI waren ebenfalls in beiden Gruppen vergleichbar.

Die US-amerikanischen Dermatologen sehen damit die Korrelation zwischen Akne und Magermilchkonsum erneut als bestätigt. Der Konsum von Vollmilch hingegen war - wie in früheren Studien auch, in denen nach Fettgehalt differenziert wurde - nicht mit Akne assoziiert.

Aknepatienten nun zu raten, auf Magermilch zu verzichten, halten die Studienautoren zum jetzigen Zeitpunkt jedoch für verfrüht, nicht zuletzt weil mit der Korrelation keine Kausalität bewiesen ist. (dk)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Hautkrankheit

Analyse: Leicht erhöhtes Krebsrisiko bei Psoriasis

Diagnostischer Fingerzeig

Nagelverfärbungen als Indikatoren systemischer Erkrankungen

Überblick

Chronisches Handekzem: Tipps für Diagnostik und Therapie

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Symptome, Ursachen und Therapie

© Evgeniya Markina | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Trockene Augen

Symptome, Ursachen und Therapie

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Arzneimittelbasierte Wundsalben

© AndreyPopov | iStock

Optimale Wundheilung

Arzneimittelbasierte Wundsalben

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

© supawat bursuk | iStock

Übergewicht bei Kindern

Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Früherkennung

PSA-basiertes Prostatakrebs-Screening: Langzeitdaten belegen Nutzen

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Makro-Nahaufnahme eines Auges mit okulärer Rosazea.

© Audrius Merfeldas / stock.adobe.com

Schwere Komplikationen möglich

Augen-Rosazea: Erst sind’s die Lider, später auch die Hornhaut