Neurologie

Massenspektrometrie soll neurologische Krankheiten erklären

Der CLINSPECT-M-Verbund bearbeitet vier große medizinische Anwendungsbereiche der Massenspektrometrie in der Neurologie. Dazu gehört die Multiple Sklerose.

Veröffentlicht:
(Bild von der TUM, Massenspektrometrie)Mit Massenspektrometrie sollen nun molekulare Profile erstellt werden, die helfen sollen, Krankheiten wie Multiple Sklerose zu verstehen.

(Bild von der TUM, Massenspektrometrie)Mit Massenspektrometrie sollen nun molekulare Profile erstellt werden, die helfen sollen, Krankheiten wie Multiple Sklerose zu verstehen.

© Wolfgang Filser / TUM

München. Massenspektrometrie soll dabei helfen, neurologische Krankheiten besser zu verstehen. In einem gemeinsamen Großprojekt am klinischen Massenspektrometrie-Zentrum in München (CLINSPECT-M) forschen Experten aus Medizin, Informatik und Proteomik an den Ursachen für Krankheiten wie Schlaganfall, Hirntumoren oder der Alzheimer’schen Krankheit, wie die Technische Universität München (TUM) mitteilt.

„Ziele des Projekts sind es, schwere neurologische Erkrankungen zu erkennen, deren molekulare Ursachen zu verstehen und die Behandlung und den Therapieverlauf besser zu überwachen. Dazu kann die Hochleistungsmassenspektrometrie entscheidende Beiträge leisten“, erklärt Professor Bernhard Küster, Inhaber der Professur für Proteomik und Bioanalytik an der TUM und Co-Sprecher des Forschungsverbunds.

Die Massenspektrometrie ermöglicht es bekanntermaßen, kleinste Mengen von tausenden von Biomolekülen aus Geweben oder Körperflüssigkeiten gleichzeitig und quantitativ zu bestimmen. Derartige molekulare Profile für Proteine sollen jetzt erstmals in den klinischen Einsatz gebracht werden, schreibt die TUM.

Der CLINSPECT-M-Verbund bearbeitet vier große medizinische Anwendungsbereiche:

  • Multiple Sklerose: Proteinprofile der Zerebrospinalflüssigkeit von 4.000 Patienten sollen Medizinern helfen, krankheitsspezifische Fingerabdrücke zu finden, die in der klinischen Diagnostik eingesetzt werden sollen.
  • Alzheimer’sche Krankheit: Anhand klinischer Studien mit hunderten Patienten sollen Biomarker gefunden werden, die anzeigen, ob ein Medikament wirkt, oder nicht.
  • Schlaganfall: Die Untersuchung tausender Patientenproben soll Proteine identifizieren, die Schäden des Gehirns durch einen Schlaganfall anzeigen und von anderen Ursachen abgrenzen.
  • Hirntumore: Hier würden hunderte Krebspatienten mit dem Ziel untersucht, molekulare Angriffspunkte für eine personalisierte Therapieentscheidung zu finden.

Beteiligt seien neben der TUM das dazugehörige Universitätsklinikum rechts der Isar, die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) mit Universitätsklinikum, das Helmholtz Zentrum München und das Max-Planck-Institut für Biochemie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert CLINSPECT-M für zunächst drei Jahre mit sechs Millionen Euro. (eb)

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