Menschen Ende 40 nehmen am häufigsten Antidepressiva

BONN/WARWICK (ars). Durchschnittlich rund acht Prozent der Einwohner in europäischen Staaten nehmen Antidepressiva - im mittleren Alter sind es sogar zehn Prozent.

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Weiterhin besonders verbreitet sind diese Medikamente unter Frauen, unter Menschen, die nur eine geringe Ausbildung haben, arbeitslos sind, eine Scheidung hinter sich haben oder von ihrem Partner getrennt leben. Zu diesem Ergebnis kommt eine europaweite Untersuchung (IZA DP No. 5785).

Wissenschaftler des Bonner IZA Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit und der Universität Warwick nutzten dafür Daten des 2010 Eurobarometers mit 27.000 Teilnehmern. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass sich die Anwendung von Antidepressiva in den Jahren von 1990 bis 2000 fast verdoppelt hat.

Deutschland liegt auf einem mittleren Platz

Die Resultate im Einzelnen: Am häufigsten werden Antidepressiva in Portugal verordnet. Hier berichten nur 84 Prozent der Befragten, in den vergangenen zwölf Monaten keine derartigen Mittel genommen zu haben. Es folgen Litauen mit 89 Prozent sowie Frankreich und Großbritannien mit jeweils 91 Prozent.

Deutschland liegt mit 95 Prozent auf einem mittleren Platz. Zypern, Bulgarien und Griechenland bilden mit 96 und jeweils 97 Prozent die Schlusslichter bei der Einnahme dieser Stimmungsaufheller.

Generell nehmen Menschen Ende 40 am häufigsten Antidepressiva. Nach Aussage der Autoren spiegelt sich dieser Gipfel in der U-förmigen Kurve wider, die sich für Glück und Zufriedenheit ergeben haben, und zwar bei Befragungen von Angehörigen aller Altersklassen.

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