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Mit Ublituximab mehr Chancen bei schubförmiger Multipler Sklerose

Bei schubförmiger MS reduzierte der Anti-CD20-Antikörper Ublituximab die jährliche Schubrate im Vergleich zu Teriflunomid signifikant.

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Eine neue Option zur MS-Therapie bietet der durch Glykoengineering modifizierte Anti-CD20-Antikörper Ublituximab.

Eine neue Option zur MS-Therapie bietet der durch Glykoengineering modifizierte Anti-CD20-Antikörper Ublituximab.

© freshidea / stock.adobe.com

Langenfeld. Monoklonale Anti-CD20-Antikörper (CD20-Ak) haben sich in der Therapie bei aktiver Multipler Sklerose (MS) bewährt. Mit Glykoengineering lässt sich die Effektivität der CD20-Ak potentiell noch deutlich steigern.

Im Mai 2023 wurde Ublituximab (Briumvi®) als erster durch Glykoengineering modifizierter CD20-Ak zur Therapie der schubförmigen Multiplen Sklerose (Relapsing Remitting Multiple Sclerosis, RRMS) bei aktiver Erkrankung zugelassen und ist in Deutschland seit Februar 2024 verfügbar. Mit Glykoengineering wurden störende Zuckerreste aus dem Fc-Teil von Ublituximab entfernt. Der Fc-Teil von Ublituximab passt daher besser in die Bindungstasche von Fc-gamma-Rezeptoren auf der Oberfläche Natürlicher Killerzellen oder Makrophagen, erläuterte Professor Sven Meuth, Direktor der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Düsseldorf.

Mit dieser Modifikation verbindet sich im Vergleich zu anderen CD20-Ak eine vielfach höhere Bindungsaffinität zu den Fc-gamma-Rezeptor-Varianten und eine Verbesserung von Zell-Effektorfunktionen wie der Antikörper-abhängigen zellvermittelten Zytotoxizität (ADCC).

Nahezu vollständige B-Zell-Depletion beobachtet

B-Zellen werden durch Ublituximab innerhalb von 24 Stunden in der Regel nahezu vollständig depletiert, so Meuth. In einer Phase-II-Studie wurde nach 4 Wochen eine median über 99-prozentige B-Zell-Depletion beobachtet.

In den Phase-III-Studien ULTIMATE I und II wurde Ublituximab mit Teriflunomid bei 549 bzw. 545 therapienaiven oder vorbehandelten Patientinnen und Patienten mit aktiver RRMS randomisiert und doppelblind über 96 Wochen verglichen. Nach Angaben von Professor Ralf Gold, Direktor der Neurologischen Klinik am St. Josef-Spital, Ruhr-Universität Bochum, reduzierte Ublituximab die jährliche Schubrate im Vergleich zu Teriflunomid signifikant um 59 % (p<0,001; ULTIMATE I) bzw. 49 % (p=0,002; ULTIMATE II).

Die Zahl Kontrastmittel-aufnehmender T1-Läsionen sank um je 97 % (p<0,001), die neuer oder sich vergrößernder T2-Läsionen um 92 % bzw. 90 % (jeweils p<0,001). Bemerkenswert war auch die signifikante EDSS- (Expanded Disability Status Scale) Verbesserung durch Ublituximab im Vergleich zum Ausgangswert um ca. 15 % (p<0,05). Trotz der massiven B-Zell-Depletion war Ublituximab nicht mit einer Zunahme der Infektionen assoziiert. (spg)

Quelle: Launch-Pressegespräch „Glykoengineering für eine gezielte MS-Therapie mit Briumvi® (Ublituximab) von neuraxpharm“, Febr. 2024, Seeheim-Jugenheim; Veranstalter: neuraxpharm

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