Muskelbeschwerden mit Fluvastatin am seltensten

Veröffentlicht:

Daß Statine die kardiovaskuläre Mortalität und Morbidität günstig beeinflussen, ist mittlerweile in vielen Studien nachgewiesen worden. Gelegentlich kann diese Therapie mit Muskelbeschwerden assoziiert sein.

Französische Untersucher um Dr. Eric Bruckert aus Paris haben in einer PRIMO (Prédiction du Risque Musculaire en Observation) getauften Beobachtungsstudie bei 7924 Patienten mit Hyperlipidämie in einer landesweiten Erhebung Informationen über muskuläre Symptome eingeholt. Die in Allgemeinpraxen betreuten Patienten hatten in den Monaten zuvor Statine (Atorvastatin, Fluvastatin, Pravastatin oder Simvastatin) in hoher Dosierung erhalten oder die Behandlung wegen Muskelsymptomen abgesetzt.

Muskelbeschwerden gaben 10,5 Prozent der Befragten an

Ermittelt wurden mögliche Risikofaktoren für das Auftreten von leichten bis mittelschweren Muskelbeschwerden. Insgesamt berichteten 10,5 Prozent aller Befragten über entsprechende Symptome. Deren Entwicklung konnte mit mehreren Risikofaktoren in Zusammenhang gebracht werden, darunter Muskelschmerzen in der Vorgeschichte oder Familienanamnese, ungeklärte Krämpfe sowie unbehandelte Unterfunktion der Schilddrüse.

Behandlung mit 80 mg Fluvastatin schnitt im Vergleich am besten ab

Auch die Wahl des Statins schien von Bedeutung zu sein. Die mit Abstand niedrigste Rate der Muskelbeschwerden (5,1 Prozent) registrierten die Untersucher in der Gruppe der Patienten, die 80 mg Fluvastatin (In Deutschland: Locol®, Cranoc®) erhielten.

Ein Forscherteam um Dr. Patricia Kelly hat in einer Doppelblindstudie bei 41 Patienten, die während einer Statintherapie über Muskelschmerzen klagten, geprüft, ob sich diese Beschwerden durch eine 30tägige Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 verringern lassen. Tatsächlich gaben 18 von 21 Patienten eine Besserung an. Im Falle einer ebenfalls untersuchten Prophylaxe mit Vitamin E waren es nur drei von 20 Patienten. Jetzt hofft man, in größeren Studien diese Behandlungsstrategie noch genauer untersuchen zu können. (ob)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Auch bei moderatem Konsum

Studie: Zuckerhaltige Getränke lassen Nierensteine wachsen

Mehr Pflanzen, weniger Fleisch

Pro & Contra: Was die Ernährungsempfehlungen der DGE bedeuten

Pflanzlich und unverarbeitet

Metaanalyse: Nachhaltige Ernährung senkt auch das Krebsrisiko

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Trotz stattgehabter Gürtelrose impfen?

„ÄrzteTag“-Podcast

Was wäre Ihre Lieblings-GOP in der GOÄneu, Herr Dr. Beier?

Lesetipps
Hib-Impfung: Was tun, wenn der Impfstoff nicht lieferbar ist?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Hib-Impfung: Was tun, wenn der Impfstoff nicht lieferbar ist?

Maschinenraum für Gesetze: Der Gesundheitsausschuss des Bundestages nimmt seine Arbeit auf. (Archivbild)

© Dt. Bundestag / Simone M. Neumann

21. Deutscher Bundestag

Das sind die Mitglieder im neuen Gesundheitsausschuss