Nach erosiver Refluxkrankheit sichert Bedarfstherapie oft den Erfolg

BERLIN (gvg). Nach erfolgreicher Therapie bei einer erosiven ösophagealen Refluxerkrankung sollte eine sechsmonatige Erhaltungstherapie mit Protonenpumpenhemmern (PPI) folgen. Eine Bedarfsmedikation genügt häufig. Brauchen Patienten dann aber mehr als einmal pro Woche den PPI, wird eine Dauertherapie empfohlen.

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"Bei etwa zwei von drei Patienten reicht nach erfolgreicher vierwöchiger Therapie der Akutsymptome eine bedarfsweise PPI-Medikation als Erhaltungstherapie aus", sagte Professor Wolfgang Fischbach von der Medizinischen Klinik I des Klinikums Aschaffenburg. Der Gastroenterologe begründete seine Empfehlung in Berlin beim Praxis Update Allgemeinmedizin mit einer randomisierten, kontrollierten Vergleichsstudie.

An der Studie hatten 539 Patienten teilgenommen. Sie nahmen nach erfolgreicher Akuttherapie Esomeprazol in der halben Standarddosis ein - also 20 mg - und zwar entweder bedarfsweise oder täglich. "Bei der Patientenzufriedenheit gab es zwischen beiden Gruppen keine Unterschiede", so Fischbach. In beiden Gruppen waren über 95 Prozent der Behandelten zufrieden.

Allerdings berichtete jeder dritte Patient bei Bedarfsmedikation weiterhin von Sodbrennen, bei kontinuierlicher Therapie nur knapp jeder zehnte. "Auch endoskopisch schneiden die Patienten mit Dauertherapie etwas besser ab", betonte Fischbach. Waren bei Bedarfsmedikation nach sechs Monaten noch 58 Prozent der Patienten auch endoskopisch geheilt, so waren es bei Dauertherapie 81 Prozent.

"Die Therapie bei erosiver Refluxerkrankung richtet sich allerdings rein nach den Symptomen und orientiert sich nicht am endoskopischen Stadium", so Fischbach. Als Faustregel für die Praxis empfahl er deswegen: Jene Patienten, die nach erfolgreicher Remissionsinduktion von einer Bedarfsmedikation häufiger als einmal pro Woche Gebrauch machen, sollten im zweiten Schritt eine Dauertherapie mit dem PPI erhalten.

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