Narkolepsie-Patienten bleiben mit Natriumoxybat tagsüber besser wach

PALO ALTO (ner). Die exzessive Tagesschläfrigkeit von Narkolepsie-Patienten läßt sich mit Natriumoxybat deutlich mildern. Auch Schlafattacken treten bei einer Therapie mit dem Medikament seltener auf.

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Massive Tagesschläfrigkeit und Kataplexie (anfallsartiger Tonusverlust der Skelettmuskulatur) sind zwei Hauptsymptome bei Narkolepsie. Von der Krankheit sind etwa 20 bis 30 Menschen pro 100 000 Einwohnern betroffen.

Natriumoxybat (Xyrem®) ist seit vergangenem Dezember zur Therapie bei Kataplexie erhältlich (wie berichtet). Daten einer Doppelblindstudie mit 228 Narkolepsie-Patienten haben jetzt auch eine Wirksamkeit der Substanz bei exzessiver Tagesschläfrigkeit ergeben.

Die Studienteilnehmer wurden acht Wochen lang mit 4,5 mg, 6 mg oder 9 mg Natriumoxybat oder Placebo behandelt (J Clin Sleep Med 1, 2005, 391). Die Behandlung mit Stimulantien wurde in dieser Zeit beibehalten, Antidepressiva waren abgesetzt worden.

Die Tagesschläfrigkeit überprüften die Schlafmediziner mit der Epworth Sleepiness Scale (ESS), auf der maximal 24 Punkte möglich sind (extreme Müdigkeit). Außerdem sollten die Probanden in einem ruhigen, abgedunkelten Raum viermal 40 Minuten solange wie möglich wach bleiben. Die Einschlafphasen wurden registriert.

Die Ergebnisse: Mit 6 und 9 mg Natriumoxybat sank der ESS-Wert signifikant im Vergleich zu Placebo, und zwar in der Gruppe mit 6 mg von 19 auf 15 Punkte, in der Gruppe mit 9 mg von 19 auf 12 Punkte. Beim Einschlaftest blieben die Verum-Patienten im Median zehn Minuten länger wach.

Auch die Frequenz unerwarteter Einschlafattacken pro Woche ging signifikant zurück. In der Gruppe mit 9 mg Natriumoxybat sank die Zahl von 16 auf 8,5 Attacken, mit Placebo blieben es im Schnitt 12 bis 14.

Die Zulassungserweiterung bei exzessive Tagesschläfrigkeit wird für Europa in diesem Jahr erwartet.

Infos im Internet: www.dng-ev.de

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