Kommentar zu Zervixkarzinomen

Neues Argument fürs Impfen gegen HPV

Eindrucksvolle Daten zum Effekt der HPV-Impfung: Sie schützt nicht nur vor Krebsvorstufen, sondern auch vor Zervixkrebs.

Ingrid KreutzVon Ingrid Kreutz Veröffentlicht:

Was zum Schutz vor Leberkrebs schon lange möglich ist, scheint nun auch für das Zervixkarzinom zu funktionieren: eine präventive Impfung. Denn eine Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) schützt nicht nur vor der Infektion und Zervixkrebsvorstufen, sondern auch vor dem invasiven Zervixkarzinom. Das lässt sich aus einer aktuellen Beobachtungsstudie ableiten. Sie stützt sich auf Daten aus dem britischen HPV-Impfprogramm, das bereits im Jahr 2008 begonnen wurde, sowie Daten aus einem Krebsregister.

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Demnach wurde die Rate der Zervixkarzinome vor allem dann reduziert, wenn junge Mädchen bereits im Alter von 12 bis 13 Jahren geimpft worden waren, einem Alter also, wo höchstwahrscheinlich noch kein Geschlechtsverkehr stattgefunden und noch keine HPV-Infektion vorgelegen hatte. In diesem Fall wurde die Rate der Zervixkarzinome um 87 Prozent reduziert.

Aus der Studie gibt es aber noch eine weitere wichtige Botschaft: Es kommt auf eine hohe Impfbeteiligung an: In der Gruppe der 12- bis 13-Jährigen waren 89 Prozent mindestens einmal und 85 Prozent komplett gegen HPV geimpft. In Deutschland sind wir von einer solchen Impfquote leider noch weit entfernt: Laut Robert Koch-Institut waren 2018 bundesweit gerade einmal 43 Prozent der 15-jährigen Mädchen vollständig gegen HPV geimpft.

Schreiben Sie der Autorin: ingrid.kreutz@springer.com

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