Deutscher Herzbericht

Nicht auf Erfolgen ausruhen!

Philipp Grätzel von GrätzVon Philipp Grätzel von Grätz Veröffentlicht:

Der Deutsche Herzbericht ist eine Zusammenstellung von Zahlen und Fakten zur Versorgung wie sie keine andere Disziplin zustande bringt. Das Dokument verführt allerdings ein wenig zur Nabelschau.

Dass sich die KHK- und Infarkt-Versorgung in Deutschland stark verbessert haben, ist erfreulich und sowohl Akutkardiologen als auch ambulanten Ärzten zu danken. Tatsache ist aber auch: Andere Länder sind besser, und es ist gut, dass die Deutsche Herzstiftung die Vorstellung des Deutschen Herzberichts 2016 dazu genutzt hat, genau darauf hinzuweisen.

So hat die altersstandardisierte Herz-Kreislauf-Sterblichkeitsziffer in Deutschland in zehn Jahren um knapp 30 Prozent auf 477 pro 100.000 abgenommen. Nicht schlecht, aber in den Niederlanden oder Großbritannien ist sie um ein Drittel niedriger, und auch der Rückgang ist ausgeprägter.

Entsprechend verlieren Deutsche mehr gesunde Lebensjahre durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Holländer, Briten oder auch Franzosen. Auch beim akuten Myokardinfarkt liegt die (Krankenhaus-)Sterblichkeit in Deutschland (etwas) höher als anderswo, während wir beim akuten Schlaganfall europaweit die geringsten Sterberaten haben.

Man muss nicht jede Statistik auf die Goldwaage legen, dennoch: Auf den unstrittigen Erfolgen ausruhen sollten sich das deutsche Gesundheitswesen bei den kardiovaskulären Erkrankungen nicht.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Ambulantes Engagement für die KHK zeigt Wirkung

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