Arzneimittel

Novartis sieht neue Gentherapie als kosteneffektiv an

Novartis signalisiert Kostenträgern und Familien Entgegenkommen bei der Finanzierung seiner neuen Gen-Ersatztherapie Zolgensma®.

Veröffentlicht:

BASEL. Unmittelbar nachdem die US-Oberbehörde FDA Ende voriger Woche die Gen-Ersatztherapie Zolgensma® (Onasemnogen abeparvovec) zugelassen hatte, gab Hersteller Novartis ein Zugangsprogramm für Versicherungen und Familien bekannt. Zolgensma® gegen spinale Muskelatrophie (Typ1) muss einmalig intravenös infundiert werden und gilt mit einem offiziellen Dosispreis von 2,13 Millionen Dollar als derzeit teuerste medikamentöse Therapie der Welt.

Das Zugangsprogramm beinhalte eine auf bis zu fünf Jahre verlängerte Zahlungsfrist. Damit wolle man insbesondere kleinen Versicherungen, der öffentlichen Hand sowie Selbstzahlern entgegenkommen, heißt es. Darüber hinaus würden mit Kostenträgern Outcome-Vereinbarungen verhandelt, „weil wir an den langfristigen Nutzen von Zolgensma® glauben und hinter der Therapie stehen“, so Dave Lennon, Präsident der 2018 von Novartis übernommenen Biotechfirma AveXis, die die neue Gentherapie entwickelt hat.

Zudem stellt Novartis umfangreiche Unterstützung für Familien während der Behandlung in Aussicht. Dazu zählen den Angaben zufolge medizinische und versicherungstechnische Beratung aber auch finanzielle Unterstützung für Geringverdiener.

Novartis begründet seine aufsehenerregende Preisgestaltung auch mit Kosteneinsparungen für das Gesundheitssystem. Zolgensma® sei nur halb so teuer wie eine zehnjährige SMA-Behandlung mit dem RNA-Therapeutikum Nusinersen (Spinraza® von Biogen), für die in Summe voraussichtlich rund vier Millionen Dollar fällig würden.

Auch seien, wie es weiter heißt, die Kosten für die einmalige Zolgensma®-Infusion nur halb so hoch wie ganz allgemein die zehnjährigen Behandlungskosten genetisch bedingter, ultra-seltener Erkrankungen, die sich – individuell ausgehandelte Rabatte noch nicht berücksichtigt – laut Novartis auf 4,4 bis 5,7 Millionen Dollar summieren könnten. (cw)

Jetzt abonnieren
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus