Kooperation

Ophthalmologen wollen Sportangebote für Blinde und Sehbehinderte stärken

Eine Kooperation der Augenärzte und des Behindertensportverbandes rückt Sportprogramme für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen in den Mittelpunkt. Auch ophthalmologische Fortbildungen soll es geben.

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Menschen mit Augenbinden bereiten sich auf ein Spiel vor. Eine Person trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift: "Blindenfußball"

Blindenfußball ist eine beliebte Sportart für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen.

© Claus Schunk / SZ Photo / picture alliance

München. Um Blinden und Menschen mit Sehbehinderungen einen besseren Zugang zu Sportangeboten zu ermöglichen, haben die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG) und der Deutsche Behindertensportverband und Nationales Paralympisches Komitee e.V. (DBS) nun eine Kooperation beschlossen. Neben dem Austausch von Informationen seien darin auch Fortbildungsangebote vorgesehen, heißt es in einer Mitteilung von Mittwoch.

Die Augenärztinnen und Augenärzte wollen verstärkt auf das Informationsmaterial des DSB zurückgreifen. Darin gehe es sowohl um Rehabilitations- und Breitensport als auch um Leistungssportangebote. Zu finden seien auch Videoclips mit Portraits erfolgreicher Paralympics-Teilnehmer und Sportartenfinder für Neueinsteiger jeden Alters.

Augenärzte als ideale Multiplikatoren

Der enge Kontakt zu ihren sehbeeinträchtigten Patientinnen und Patienten und ihre Rolle als oft erste Ansprechpartner machten Augenärztinnen und Augenärzte zu idealen Multiplikatoren, sagt Professor Dr. Claus Cursiefen, Generalsekretär der DOG.

Auch der Arzt-Patienten-Kontakt selbst ist Gegenstand der Absichtserklärung. „Diagnosegespräche mit Menschen, die von einer Sehbehinderung betroffen oder bedroht sind, erfordern ein äußerst sensibles Vorgehen“, sagt Dr. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport im DBS. Bei der Vorbereitung auf solche Gespräche könne es hilfreich sein, sich mit sehbeeinträchtigten Athletinnen und Athleten auszutauschen. In Fortbildungen, die DOG und DBS künftig planen, könnten sie mögliche Fallstricke der Kommunikation aufzeigen und als positive Vorbilder über die Erfahrungen mit ihrem Sport berichten.

Klassifizierer werden gesucht

Eine andere Fortbildung, die dem DBS besonders am Herzen liegt, ist die Qualifizierung von Augenärztinnen und Augenärzten für die ehrenamtliche Tätigkeit als Klassifizierer und Klassifiziererin. „Im Vorfeld nationaler und internationaler Meisterschaften müssen die Sportlerinnen und Sportler gemäß dem Ausmaß ihrer Sehbehinderung klassifiziert werden“, erläutert Quade.

Nur so könne im Wettkampf eine weitestgehende Chancengleichheit hergestellt werden. Der DBS sei fortlaufend auf der Suche nach qualifiziertem Personal und biete auch entsprechende Fortbildungen an. Diese könnten künftig auch in das Kongressprogramm der DOG integriert werden. (kaha)

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