PDE-4-Hemmer bringt bei COPD Erleichterung

WIESBADEN (hbr). Der Entzündungshemmer Roflumilast könnte Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) künftig Erleichterung bieten: In einer sechs Monate dauernden Studie verringerte die Substanz die Rate an Exazerbationen und verbesserte außerdem die Lungenfunktion.

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Roflumilast befindet sich zur Zeit im europäischen Zulassungsverfahren und bewirkt eine Hemmung der Phosphodiesterase 4 (PDE-4). Dieses Enzym komme in praktisch allen Entzündungszellen vor, die für COPD relevant seien, sagte Professor Claus Vogelmeier von der Philipps-Universität in Marburg in Wiesbaden. Der PDE-4-Hemmer bremst unter anderem die Proliferation und Infiltration von Entzündungszellen. Außerdem mindert er die Bronchokonstriktion.

In einer Studie wurden 1411 Patienten mit COPD 24 Wochen lang behandelt. Als Tagesdosis erhielten sie entweder ein Placebo, 250 µg Roflumilast oder 500 µg des Präparates, jeweils als Tablette.

Die Ergebnisse: Patienten, die Placebo erhielten, hatten im Mittel 1,13 COPD-Exazerbationen, bei Patienten mit 500 µg Roflumilast waren es nur 0,75. Die Rate war signifikant um ein Drittel reduziert im Vergleich zu Placebo. Mit 250 µg des Verums betrug die Rate der Exazerbationen im Mittel 1,03. Auch die Lungenfunktion - beurteilt nach der Einsekundenkapazität (FEV1) - war mit der höheren Verum-Dosis am besten.

Die Rate an unerwünschten Wirkungen sei niedrig gewesen, so Vogelmeier. Das gelte auch für gastrointestinale Effekte wie Übelkeit. Eine Nachbeobachtung über 28 Wochen habe ergeben, daß unerwünschte Effekte im weiteren Verlauf der Therapie nahezu verschwinden.

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