Pergolid am Abend vertreibt Zucken und Kribbeln in den Beinen

GÖTTINGEN (bib). Mißempfindungen und Bewegungsunruhe der Beine bis hin zum Drang aufzustehen können Patienten mit Restless Legs Syndrome (RLS) den Schlaf rauben. Eine abendliche Dosis des Dopaminagonisten Pergolid kann die Symptome deutlich vermindern, hat eine neue Studie ergeben.

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Wie Dr. Claudia Trenkwalder aus Kassel berichtet, erhielten in der PEARL-Studie (Pergolide European Australian RLS Study) 100 RLS-Patienten in einer ersten Studienphase über sechs Wochen täglich 0,25 bis 0,75 mg Pergolid (in Deutschland etwa als Parkotil® erhältlich) oder Placebo. Wer sich dann auf einer Symptomskala stark oder sehr stark verbesserte, blieb bei seiner Therapie (Verum oder Placebo). Wer nicht ansprach, erhielt offen kontrolliert Pergolid. Die Therapie wurde dann über ein Jahr fortgesetzt (Neurology 62, 2004, 1391).

In den ersten sechs Wochen verringerte sich die Zahl der starken nächtlichen Extremitätenbewegungen deutlich um durchschnittlich 12,6 pro Stunde, unter Placebo nur um 3,6. Der Anteil der Schlafzeit an der im Bett verbrachten Zeit verbesserte sich mit Pergolid leicht um 11 Prozent, mit Placebo um 6 Prozent. Nach Angaben aus Schlaftagebüchern der Patienten hatte sich aber der Schlaf mit Pergolid subjektiv deutlich gebessert.

Nach der Patient Global Impression Skala (PGI) sprachen 68 Prozent der Patienten auf die Pergolid-Therapie an, aber nur 15 Prozent auf Placebo. Ein Ansprechen wird definiert, wenn auf der PGI-Skala ein Wert von 6 (der Zustand hat sich stark verbessert) oder 7 (sehr stark verbessert) erreicht wird. Die Linderung der RLS-Symptome mit Pergolid blieb über die gesamte Studiendauer erhalten und war auch bei den Patienten nachweisbar, die in der zweiten Phase auf Pergolid umgestellt wurden.

In Punkto Verträglichkeit gab es unter Pergolid öfter Übelkeit und Kopfschmerzen. Neun Patienten brachen diese Therapie wegen unerwünschter Wirkungen ab.

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