Phytosterine können LDL um zehn Prozent senken
ROM (mop). Mit einer LDL-Senkung läßt sich das Risiko für koronare Ereignisse um bis zu 40 Prozent reduzieren. Ein großer Teil des Risikos besteht aber weiter. Denn Statine werden meist erst dann gegeben, wenn die Gefäßschäden schon weit fortgeschritten seien.
Veröffentlicht:Darin erinnerte Professor Eberhard Windler vom Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf. Atherosklerotische Läsionen lassen sich schon in einem frühen Lebensalter bei vielen Menschen nachweisen.
Neue Daten belegen, daß ein lebenslang moderat erniedrigter LDL-Spiegel - selbst bei hoher Prävalenz von anderen kardiovaskulären Risikofaktoren - mit einem deutlich reduzierten kardiovaskulären Risiko einhergeht, so Windler beim Internationalen Atherosklerose-Kongreß in Rom.
In der Studie waren bei über 12 000 Personen zwischen 45 und 64 Jahren mit einer Genmutation, die mit einem erniedrigten LDL assoziiert ist, 15 Jahre lang Daten erhoben worden. Die Studienpopulation hatte im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung einen nur um 15 Prozent niedrigeren LDL-Spiegel, die Prävalenz der KHK-Ereignisse war aber um fast 50 Prozent niedriger, so Windler bei dem Symposium von Unilever.
Aber auch ohne eine solche Genmutation läßt sich der LDL-Spiegel niedrighalten. So können etwa durch eine Phytosterin-reiche oder -angereicherte Kost ähnlich erniedrigte LDL-Spiegel erreicht werden, wie sie bei Menschen mit dieser Genmutation beobachtet werden, betonte Windler.
Mit täglicher Aufnahme von 2 bis 2,5 g Phytosterinen lasse sich das LDL-Cholesterin um etwa zehn Prozent senken, so Dr. Elke Trautwein aus Vlaardingen in den Niederlanden. Eine fettarme Diät und Lipidsenker ergeben additive Effekte.
So senkte der Verzehr von 1,6 g Phytosterinen in 18 g Margarine täglich innerhalb von acht Wochen den LDL-Cholesterinspiegel bei 38 Kindern mit familiärer Hypercholesterinämie um 10,2 Prozent und den Gesamt-Cholesterinspiegel um 7,4 Prozent. Das Ergebnis unterschied sich signifikant von den Effekten einer Phytosterin-freien Margarine, berichtete Professor Leiv Ose aus Oslo.