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Plädoyer für die natürliche Geburt

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"Kaiserschnitt nach Wunsch" heißt ein neues Schlagwort, nachdem Prominente wie Claudia Schiffer vorgemacht haben, wie das geht. Dabei der Gebärenden womöglich noch das Fernsehgerät eingeschaltet - fertig ist das Paradebeispiel einer totalen Entfremdung.

Im Gegensatz dazu macht Verena Schmids Büchlein den Schwangeren, Hebammen und Ärzten Mut, sich der natürlichen Geburt zu öffnen. Erleichtert wird ein solches Einverständnis durch das Wissen, wie kulturabhängig das Erlebnis des Geburtsschmerzes ist: Was unsere westliche Zivilisation mit aller Macht wegdrücken will, deuteten die Indianer zum Beispiel als Geschenk, als Chance.

Damit die Beteiligten den Wehenschmerz verstehen und vielleicht akzeptieren, damit die werdende Mutter ihn mit ihren inneren Ressourcen in eine Erfahrung von Kraft und Stärke umwandeln kann, beschreibt die Autorin seine Entstehung und Funktion.

Freilich geht sie auch auf die Periduralanästhesie ein sowie ausführlich auf physiologische Methoden der Schmerzlinderung und den Beitrag, den die Geburtsvorbereitung dabei leisten kann.

Ein eigenes Kapitel ist den Empfindungen und Aufgaben des Partners gewidmet, der die Geburt seines Kindes miterlebt. Und zuletzt erläutert Schmid, warum manche Frauen freiwillig eine Schnittentbindung wählen: oft aus Angst oder dem Wunsch heraus, ungeachtet deren Risiken die Kontrolle zu behalten.

Schmid weckt Verständnis für diese Entscheidung, aber sie plädiert dennoch dafür, sich diese "Geburt ohne Mutter" zu ersparen: "Das Kind wird zwar geboren, aber nicht empfangen. Es wird keine Mutter geboren." (ars)

Verena Schmid: Der Geburtsschmerz, Thieme Verlag, Stuttgart 2005, 110 Seiten, 15 Abbildungen, ISBN 3-8304-5309-4, 24,95 Euro.

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