Programm mit OTC-"Notfallpille" enttäuscht

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NOTTINGHAM (ikr). Die Hoffnungen, die britische Experten auf die freie Zugänglichkeit der "Pille danach" setzten, haben sich nicht erfüllt. Die Zahl der Teenagerschwangerschaften hat sich einer aktuellen schottischen Studie zufolge nicht verringert, nachdem sich Frauen in einem Programm ab 1999 die "Pille danach" ohne Rezept in Apotheken beschaffen konnten (Journal of Health Economics online).

Als Kontrolle dienten Frauen über 24 Jahre, die keinen freien Zugang zu den Pillen hatten. Die Rate der Teenagerschwangerschaften war bereits zwei Jahre vor der Einführung der OTC-Pillen bis zum Jahre 2003 gesunken, und war im Jahre 2004 wieder leicht gestiegen. Auch die Analyse von 23 Studien zum einfacheren Zugang zu Kontrazeptiva ergab, dass sich die Rate der Schwangerschaften nicht verringerte.

Außerdem gab es der schottischen Studie zufolge seit Einführung der OTC-"Pille danach" mehr sexuell übertragbare Krankheiten. Bei den unter 18-jährigen Mädchen war sie um fünf Prozent und bei den unter 16-jährigen Mädchen um zwölf Prozent gestiegen. Die Forscher vermuten, dass die jungen Frauen mit der Möglichkeit, sich die "Pille danach" ohne Arztbesuch besorgen zu können, weniger vorsichtig beim Geschlechtsverkehr geworden sind und häufiger auf Kondome verzichten.

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