RKI rät davon ab, Grippemittel off-label zu geben

BERLIN (mut). Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin rät Ärzten davon ab, Patienten mit Furcht vor einer Vogelgrippe-Pandemie die Medikamente Oseltamivir (Tamiflu®) oder Zanamivir (Relenza®) zu verschreiben. Eine unkontrollierte Einnahme der Mittel könne die Bildung von Resistenzen bei Human-Influenzaviren fördern.

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"Derzeit besteht für Menschen in Deutschland keine Gefahr durch die Vogelgrippe", so RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher zur "Ärzte Zeitung".

Daher sei es nicht zu empfehlen, Menschen, die aus Angst vor einer Pandemie nach antiviralen Mitteln fragen, auf Vorrat Neuraminidase-Hemmer zu verordnen. Es bestehe die Gefahr, daß Menschen die Mittel schon bei leichten Erkältungen oder unterdosiert einnehmen und so Resistenzen bei Human-Influenzaviren begünstigen.

Da die verfügbaren Mengen der beiden Mittel sehr begrenzt seien, sei es besser, daß staatliche Behörden die Mittel horten und bei einem H5N1-Ausbruch unter Menschen dann in den betroffenen Gebieten verteilen, so Glasmacher. In Deutschland werden für etwa zehn Prozent der Bevölkerung Neuraminidase-Hemmer gelagert.

Oseltamivir ist zugelassen zur Therapie bei Patienten mit Influenza-Symptomen oder zur Prävention bei Personen, die mit Influenza-Kranken Kontakt hatten. Zanamivir ist zugelassen zur Therapie bei Patienten mit Influenza-Symptomen. Außerhalb dieser Indikationen müssen die Präparate über ein Privatrezept verordnet werden.

Lesen Sie dazu auch: Geflügel wird möglicherweise bald eingesperrt Prophylaxe und Therapie gibt es nicht für alle Vogelgrippe - ein Thema in den Praxen

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