Schlafapnoe: CPAP senkt Herzrisiken

Therapeutische CPAP-Beatmung verbessert bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS) nicht nur die nächtlichen Atemstörungen. Auch viele der bei Metabolischem Syndrom kombiniert auftretenden kardiovaskulären Risikofaktoren lassen sich damit günstig beeinflussen.

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Die CPAP-Behandlung bei Patienten mit Schlafatemstörungen wirkt sich positiv auf kardiovaskuläre Risikofaktoren aus.

Die CPAP-Behandlung bei Patienten mit Schlafatemstörungen wirkt sich positiv auf kardiovaskuläre Risikofaktoren aus.

© Amy Walters / fotolia.com

NEU DELHI (ob). Bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS) bestehen häufig metabolische Veränderungen, die eine Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen begünstigen.

Viele OSAS-Patienten sind übergewichtig oder adipös. Adipositas mit Zunahme vor allem des viszeralen Fettanteils erhöht das Risiko für OSAS, begünstigt aber ebenso Risikofaktoren wie Dyslipidämie, Hyperinsulinämie und Hypertonie.

Durch wiederholte nächtliche Weckreaktionen und Hypoxie mit resultierender Sympathikusaktivierung und vermehrter Freisetzung von Leptin aus Adipozyten können diese ungünstigen Veränderungen weiter verstärkt werden.

Therapie der Wahl bei OSAS ist neben der Gewichtsreduktion die CPAP-Beatmung (positive Druckbeatmung via Maske). Noch ist unklar, welchen Einfluss diese Therapie auf die Komponenten des Metabolischen Syndroms hat.

Die vorliegenden Studiendaten sprechen für einen günstigen blutdrucksenkenden Effekt. Weniger klar ist, ob auch Insulinresistenz und Dyslipidämie durch die CPAP-Therapie günstig beeinflusst werden. Kurze Laufzeiten, kleine Patientenpopulationen und fehlende Kontrollgruppen limitierten den Erkenntnisgewinn aus den bisherigen Studien.

CPAP versus Schein-CPAP

Eine Gruppe indischer Forscher um Dr. Surendra K. Sharma aus Neu Delhi wollte es deshalb besser machen. Sie hat für ihre placebokontrollierte doppelblinde Cross-over-Studie 86 OSAS-Patienten mit relativ ausgeprägten Schlafatemstörungen rekrutiert, von denen 87 Prozent die Kriterien für ein Metabolisches Syndrom erfüllten (N Engl J Med 2011; 365: 2277).

Sie sind in zwei Studiengruppen eingeteilt worden und erhielten zunächst drei Monate lang entweder eine CPAP-Therapie oder eine Schein-CPAP-Beatmung. Nach einer einmonatigen Pause ("washout") wurden die Patienten dann dem jeweils anderen Studienarm zugeteilt und erneut drei Monate lang behandelt.

Im Laufe der dreimonatigen CPAP-Behandlung "verschwand" bei 20 Prozent der Patienten das Metabolische Syndrom - in der Regel deshalb, weil eine der für die Definition relevanten Komponenten (Blutdruck, Lipide, HbA1c, BMI, abdominelle Fettmasse) sich deutlich gebessert hatte.

Gewichtsreduktion möglich

Im Mittel wurden die systolischen und diastolischen Blutdruckwerte der Patienten unter dieser Therapie um 3,9/2,5 mmHg gesenkt. Das Gesamtcholesterin wurde um 13,3 mg/dl und das LDL-Cholesterin um 9,6 mg/dl reduziert.

Bei den Triglyzeridwerten war eine Abnahme um 18,7 mg/dl und beim HbA1c eine Reduktion um 0,2 Prozentpunkte zu verzeichnen. Alle Effekte erwiesen sich als signifikant, so auch die Abnahme von BMI und viszeraler Fettmasse. Veränderungen von Nüchtern-Blutzuckerwerten oder Insulinresistenz wurden nicht beobachtet.

Wie sind diese günstige Effekte zu erklären? Denkbar ist, dass die Patienten infolge einer durch die CPAP-Therapie bewirkten Abnahme der Tagesmüdigkeit zu mehr körperlicher Aktivität in der Lage waren.

Auch ein direkter Effekt dieser Therapie auf die Fettmasse durch Normalisierung der Leptin-Spiegel ist nicht auszuschließen. Die daraus resultierende Gewichtsreduktion könnte die positiven metabolischen Veränderungen hervorgerufen haben.

Die Autoren halten es jedenfalls für sehr wahrscheinlich, dass die durch die CPAP-Behandlung erzielten metabolischen Effekte auf längere Sicht auch in eine Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen münden werden.

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