Kommentar

Schöne neue Welt?

Weil Firmen in den Netzwerken mit personalisierter Werbung Millionenbeträge einnehmen, kann eine freizügige Informationspreisgabe durchaus Konsequenzen haben.

Von Lamia Özgör Veröffentlicht:

Mittlerweile ist es üblich, in sozialen Netzwerken sein Privatleben mit der Welt zu teilen, sei es auf Facebook, Twitter oder Instagram. Dabei lässt sich aus den Spuren, die wir tagtäglich im Internet hinterlassen, deutlich mehr herauslesen als nur unser Musikgeschmack. In einer aktuellen Studie gelang es US-Wissenschaftlern, Krankheiten wie Diabetes oder Depressionen nur anhand von Sprache und Wortwahl aus Facebook-Nachrichten präzise abzuleiten.

Weil Firmen in den Netzwerken mit personalisierter Werbung Millionenbeträge einnehmen, kann das durchaus Konsequenzen haben. Irgendwann ploppen vielleicht nicht mehr Werbebanner mit Schuhen oder Urlaubszielen auf, sondern auch für Antidepressiva oder Privatkliniken. Versicherungsnehmer könnten nur aufgrund ihrer Wortwahl auf Facebook in eine Hochrisikogruppe eingestuft werden und hätten höhere Beiträge zu zahlen.

Man sollte wegen der Studie nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Die Ergebnisse könnten jedoch ein Anlass sein, darüber zu diskutieren, wem die Daten etwa auf Facebook wirklich gehören. Als Nutzer sollte man sich seines Internetverhaltens bewusst sein – und stets darüber nachdenken, ob zum Beispiel wirklich jeder wissen muss, was man heute Mittag gegessen hat.

Lesen Sie dazu auch: Verräterische Worte: Facebook weiß, woran Ihre Patienten leiden

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Der Onkologe und sein Apfel-Cider

„ÄrzteTag“-Podcast

Müssen die Praxen Angst vor Sanktionen wegen der ePA haben, Herr Naumann?

Lesetipps
Ein Mann hält sich die Hände an den schmerzenden Rücken

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?