Schweinegrippe macht in Deutschland Atempause

BERLIN (pe/ mut). Die Aktivität der Neuen Influenza stagniert derzeit, doch das Robert-Koch-Institut (RKI) erwartet eine erneute Zunahme im Herbst. Um den Verlauf besser verfolgen zu können, wurde die Struktur der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) geändert.

Veröffentlicht:

Seit Anfang Mai melden die bundesweiten Sentinelpraxen das ganze Jahr über wöchentlich akute respiratorische Erkrankungen direkt an das RKI. Bislang sind dem RKI über 16 000 Erkrankungen mit der Neuen Grippe (H1N1/2009) gemeldet worden. Allerdings stagniere die Zahl der Neuerkrankungen, berichtete RKI-Präsident Professor Jörg Hacker auf einer Pressekonferenz der AGI in Berlin. In der vergangenen Woche wurden knapp 1600 Neuerkrankungen gemeldet. Der vorläufige Peak war Ende Juli mit über 2800 Neuinfektionen pro Woche zu verzeichnen.

Obwohl die Daten mit großer Vorsicht interpretiert werden müssen, da ein verändertes Diagnose- und Meldeaufkommen ebenfalls zu geringeren Zahlen führt, scheine der Beginn der Schule in einigen Bundesländern bis jetzt noch keinen deutlichen Einfluss auf die zurzeit eher rückläufige Entwicklung zu haben, teilt das RKI mit.

Zur Frage, inwieweit sich die Neue Grippe auf die Erkrankungsraten in der Gesamtbevölkerung auswirkt, können die Daten des Grippe-Beobachtungssystems der AGI ebenfalls herangezogen werden. Dort wird beobachtet, dass das Niveau der akuten respiratorischen Infektionen jedoch weiterhin in einem für die Jahreszeit üblichen Bereich liegt, sodass noch nicht von einer relevanten Auswirkung der Neuen Influenza auf Bevölkerungsebene auszugehen ist, so das RKI. RKI-Präsident Hacker erwartet aber eine erneute Zunahme der Aktivität im Herbst, wenn auch die saisonale Grippe auftritt.

Zum Schutz vor dem Erreger bleiben nach RKI-Angaben Hygienemaßnahmen unverändert wichtig, insbesondere bei Kontakt zu Reiserückkehrern und bei Kontakten zu Kindern und Jugendlichen.

Weitere aktuelle Berichte, Bilder und Links zum Thema Schweinegrippe (Neue Grippe) finden Sie auf unserer Sonderseite

Schlagworte:
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert