Über 800 Fälle

Schwerer Masernausbruch in Israel

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JERUSALEM. Israel erlebt den schwersten Ausbruch der Masern seit zehn Jahren. Mehr als 820 Fälle sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Jerusalem in diesem Jahr bisher registriert worden. Es habe aber keine Todesfälle gegeben.

„Wir gehen davon aus, dass der Grund für den gegenwärtigen Ausbruch die Einschleppung von Fällen nach Israel durch Reisende und die folgende Verbreitung unter ungeimpften Kontaktpersonen ist“, teilte das Gesundheitsministerium mit.

90 Prozent der Erkrankten seien nicht gegen Masern geimpft gewesen. Die Durchimpfungsrate in Israel liege stabil bei 97 Prozent für die erste Dosis und 96 Prozent für die zweite Dosis.

Die israelische Zeitung „Haaretz“ berichtete, etwa 60 Prozent der in Israel Erkrankten lebten in Jerusalem, der größten Stadt des Landes. Die Jerusalemer Gesundheitsbeauftragte Chen Stein-Zamir habe auf eine niedrigere Impfrate in der Stadt hingewiesen.

Besonders in strengreligiösen Wohngegenden seien nun Impfkampagnen geplant, schrieb das Blatt. Jechiel Schlesinger vom örtlichen Krankenhaus Schaarei Zedek sagte, es sei ein Problem, dass es etwa in ultraorthodoxen Vierteln in Jerusalem „Inseln mit ungeimpften Menschen“ gebe.

In Israel wurden vergangenes Jahr nur 34 Fälle von Masern gemeldet, 2016 waren es lediglich neun. 2008 gab es in Israel zuletzt einen ähnlichen Masernausbruch wie in diesem Jahr, mit insgesamt 930 Fällen.

Über 500 Masernfälle in Deutschland

In Deutschland gab es nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in diesem Jahr bisher 516 Masernfälle, im vergangenen Jahr waren es 929 (siehe nachfolgende Grafik). (dpa)

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