Sequenztherapie nutzt viel bei Brustkrebs

HAMBURG (awa). Frauen in der Postmenopause mit Brustkrebs leben nach der Operation länger krankheitsfrei, wenn sie nach zwei bis drei Jahren adjuvanter Therapie mit dem Antiöstrogen Tamoxifen auf den steroidalen Aromatasehemmer Exemestan umgestellt werden (wir berichteten). Die sequentielle Therapie verringert das relative Risiko für ein Rezidiv oder Tod im Vergleich zur durchgehenden Therapie mit Tamoxifen nach drei Jahren um 32 Prozent.

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Dieses Ergebnis der randomisierten Phase-III-Studie IES (Intergroup Exemestan Study) sei unabhängig vom Lymphknotenstatus, vom Status der Progesteron-Rezeptoren und davon, ob die Frauen vorher eine Chemotherapie erhalten haben oder nicht.

Das berichtete der Studienleiter Professor R. Charles Coombes aus London auf dem Europäischen Brustkrebskongreß in Hamburg. Nur bei den Östrogenrezeptor-negativen Tumoren oder wenn der Status dieses Rezeptors unbekannt war, sei die sequentielle Therapie mit dem Aromatasehemmer nicht vorteilhafter.

Die Ergebnisse der zweiten Zwischenanalyse dieser Studie mit 4742 Frauen hat die Arbeitsgruppe von Coombes im "NEJM" (350, 2004, 1081) veröffentlicht. Nach im Mittel 2,4 Jahren Therapie mit 20 mg Tamoxifen pro Tag erhielten 2380 Frauen weiter das Antiöstrogen und 2362 Frauen täglich 25 mg Exemestan (in Deutschland als Aromasin® im Handel).

Nach im Mittel 31 Monaten war mit der sequentiellen Therapie die krankheitsfreie Überlebensrate signifikant höher als mit durchgehender Tamoxifen-Therapie: mit Exemestan waren 91,5 Prozent krankheitsfrei und mit Tamoxifen 86,8 Prozent.

Der absolute Unterschied von 4,7 Prozent entspreche einer relativen Reduktion der Lokalrezidive, Fernmetastasen, Tumoren in der anderen Brust und Todesfälle um 32 Prozent, betonte Coombes. So seien in der Exemestan-Gruppe Fernmetastasen bei 114 Frauen und in der Tamoxifen-Gruppe bei 174 Frauen aufgetreten. Das Risiko eines kontralateralen Mamma-Ca sei mit dem Aromatasehemmer um 55 Prozent verringert.

Auch wenn noch einige Fragen zu klären sind, kann Coombes zufolge die sequentielle Therapie mit Exemestan bei den 80 Prozent der Frauen mit Brustkrebs, deren Tumoren Östrogenrezeptor-positiv sind, bereits jetzt durchaus erwogen werden.

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