Erfolg bei Mäusen
Stammzellen als Verjüngungskur fürs Hirn?
Lässt sich die kognitive Leistung wiedererlangen, die mit dem Alter verloren gegangen ist? Dresdner Forscher sind dieser Frage nachgegangen – und haben bei Mäusen Erfolge verzeichnet.
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Labormäuse waren nach der Stammzellbehandlung kognitiv leistungsfähiger.
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Dresden. Kognitive Fähigkeiten von alten Mäusen sowie deren Erinnerungsvermögen lassen sich verbessern, indem man die Menge ihrer Stamm- und Gehirnzellen vermehrt, haben Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) Dresden herausgefunden.
Als die Forscher um Professor Federico Calegari bei älteren Mäusen den im Gehirn vorhandenen kleinen Pool neuronaler Stammzellen so stimulierten, dass sich die Menge dieser Stammzellen und damit auch die Zahl der aus ihnen erzeugten Gehirnzellen erhöhte, gelang es den älteren Mäusen sich in ähnlicher Weise wie jüngere Mäuse in einer neuen Umgebung zurechtzufinden und sich an deren Einzelheiten zu erinnern (Nat Commun 2020; 11, Artikelnummer 135).
„Es ist faszinierend zu sehen, dass das Hinzufügen von Neuronen im Hippocampus es den alten Mäusen erlaubt, die für junge Tiere typischen Strategien zu verwenden“, wird Gabriel Berdugo-Vega, Erstautor der Studie, in einer Mitteilung der TU Dresden zitiert.
Calegari ergänzt in der Mitteilung: „Auch der Mensch hat Stammzellen im Gehirn, und diese Stammzellen sind dafür bekannt, dass ihre Zahl im Laufe des Lebens stark abnimmt. Unsere Studie zeigt, dass wir diesen Beeinträchtigungen mithilfe des körpereigenen Potenzials der Gehirnzellen begegnen und wir so das Gehirn quasi verjüngen können.“ (mmr)