Teilnehmer für Sause gesucht

Für eine groß angelegte Trainingsstudie namens Sause sucht die Uni in Saarbrücken noch Teilnehmer. Wie in einer Medikamentenstudie werden Sportwillige einer von vier Studiengruppen zugelost.

Veröffentlicht:
Sportlich: An der Uni des Saarlandes werden noch Teilnehmer gesucht.

Sportlich: An der Uni des Saarlandes werden noch Teilnehmer gesucht.

© Kara / fotolia.com

SAARBRÜCKEN (eb). Das Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes geht mit seiner groß angelegten kontrollierten Trainingsstudie "Sause" (Saarländische Ausdauer-Etappe) in die letzte Runde.

Der Startschuss fiel im März 2011. Bisher haben rund 140 Probanden die Studie erfolgreich durchlaufen, 60 weitere Teilnehmer im Alter zwischen 30 und 60 Jahren werden noch gesucht.

Dass regelmäßiges Sporttreiben eine vorbeugende Wirkung hat, wissen die meisten Menschen, erinnert die Universität des Saarlandes. Dennoch stelle sich die Frage, wie ein gesundheitsförderndes Training individuell optimal gestaltet werden kann.

"Viele Erkenntnisse über die präventive Wirkung durch Sport stützen sich auf Beobachtungsstudien, in denen sportlich aktive Menschen mit inaktiven Probanden verglichen werden", wird Professor Tim Meyer, Ärztlicher Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Saar-Uni, in der Mitteilung zitiert.

Konkrete Trainingsreize werden gründlich untersucht

In der sportlich aktiven Gruppe würden dabei üblicherweise verschiedenste Formen des Trainings zusammengefasst. Diese Vorgehensweise erlaube allerdings keine Rückschlüsse auf einen individuell zugeschnitten Trainingsplan.

"Ähnlich wie bei der Testung von Medikamenten benötigt man stattdessen Studien, in denen konkrete Trainingsreize wissenschaftlich gründlich untersucht werden", erklärt der Sportmediziner.

Dabei sei es gewiss sinnvoll, auch die individuellen Eigenschaften der Sportler zu beachten. Für einen 55-jährigen übergewichtigen Mann mit leicht erhöhtem Blutdruck könne zum Beispiel ein anderes Trainingsprogramm geeignet sein als für eine 35-jährige Frau mit zu hohem Cholesterinspiegel.

Größte kontrollierte Trainingsstudie in Deutschland

Eine weitere offene Frage, der die Saarbrücker Sportmediziner nachgehen, befasst sich mit der individuell unterschiedlichen Reaktion auf ein Training - also mit dem Phänomen, dass manche Menschen auf ein bestimmtes Training gut ansprechen und andere gar nicht.

Um diese Fragen zu klären, hat das Institut für Sport- und Präventivmedizin der Saar-Uni die so genannte Saarländische Ausdauer-Etappe "Sause" ins Leben gerufen.

Bei dieser nach Angaben der Uni größten kontrollierten Trainingsstudie in Deutschland führen die Probanden über einen bestimmten Zeitraum ein genau festgelegtes und betreutes Training durch.

Auf diese Weise könnten die Auswirkungen des Sportprogramms auf die Gesundheit und die körperliche Leistungsfähigkeit mit einem Probandenkollektiv ohne sportliches Training in optimaler Weise verglichen werden.

In der Studie "Sause" gibt es vier Studiengruppen

In der "Sause" werden die Teilnehmer einer von insgesamt vier Gruppen zugelost. Die Zulosung ist aus wissenschaftlichen Gründen notwendig, da eine freie Wahl des Trainingsprogramms durch die Probanden das Ergebnis verzerren kann, teilt die Saar-Uni mit.

In zwei der Gruppen wird über einen Zeitraum von einem halben Jahr ein betreutes Lauftraining durchgeführt (dreimal pro Woche Dauerlauf oder Intervalltraining), in der dritten Gruppe trainieren die Probanden dreimal pro Woche an Krafttrainingsgeräten.

Die vierte Gruppe ist die Kontrollgruppe; diese Probanden behalten ihren Lebensstil bei und treiben keinen Sport (erhalten jedoch im Anschluss an das halbe Jahr ebenfalls ein kontrolliertes Sportprogramm).

Teilnehmer sollten zwischen 30 und 60 Jahre alt sein

Für die "Sause" suchen die Saarbrücker Sportmediziner um Meyer ab Januar 2012 weitere zuverlässige, untrainierte und gesunde Teilnehmer im Alter zwischen 30 und 60 Jahren.

Diese sollten bereit sein, ein halbes Jahr dreimal pro Woche zu trainieren, berichtet die Universität des Saarlandes.

Begleitet würden die Probanden von Sportmedizinern und Sportwissenschaftlern des Instituts für Sport- und Präventivmedizin sowie des Kooperationspartners, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement.

Kontakt für Personen, die teilnehmen möchten: Institut für Sport- und Präventivmedizin (Namen und eine Telefonnummer angeben): sause@mx.uni-saarland.de. Weitere Infos zur Trainingsstudie: www.sportmedizin-saarbruecken.de

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Fettgewebs- und Gelenkentzündung

Adipositas bremst den Therapieerfolg bei Rheuma – mehr oder weniger

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Arzt untersuch das Knie eines Patienten

© gilaxia / Getty Images / iStock

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten