Heidelberg

Tinnitus-Patienten mit Hörverlust für Studie gesucht

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Heidelberg. Das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung in Heidelberg sucht Patienten mit Tinnitus und Hörminderung für eine Studie. In dieser sollen retrospektiv erhobene Daten überprüft werden, nach denen Tinnitus-Patienten mit Hörverlust deutlich mehr von der Heidelberger Neuro-Musiktherapie profitieren, wenn sie zunächst mit einem Hörgerät versorgt werden.

Ein Grundsatz der Heidelberger Neuro-Musiktherapie sei die Ausrichtung der musiktherapeutischen Übungen an der Tonhöhe des jeweiligen Tinnitusgeräuschs, erinnert das Zentrum.

Die Neuro-Musiktherapie bei Tinnitus werde seit über zehn Jahren angeboten. Dieses Konzept erreiche bei circa 75 Prozent der bislang rund 1000 behandelten Patienten eine bis zu fünf Jahre nach Ende der Therapie stabile und klinisch relevante Reduktion der Tinnitussymptomatik, teilt das Heidelberger Zentrum mit. Bei rund 25 Prozent sei keine Verbesserung erreicht worden – eine mögliche Ursache könnte eine unbehandelte Schwerhörigkeit sein.

Analysen hätten ergeben, dass derzeit lediglich rund 15 Prozent der Patienten mit einem Hörgerät versorgt sind, obwohl bei rund zwei Dritteln aller Tinnitusbetroffenen eine Schwerhörigkeit vorliegt.

In der jetzt geplanten Studie erfolgt vor Beginn der Therapie eine umfassende audiologische Untersuchung, um insbesondere den Grad des Hörverlustes zu erfassen. Alle Patienten mit Schwerhörigkeit sollen mit einem Hörgerät versorgt werden (dies ist in der Regel eine Kassenleistung). Um einen optimalen Nutzen des Hörgeräts zu erreichen, besteht für die Hörgeräte-Anwärter die Möglichkeit, kostenlos an einem zusätzlichen Hörtraining teilzunehmen. Die Neuromusiktherapie wird dann im Rahmen einer Kompakttherapie von fünf Tagen durchgeführt. (eb)

Weitere Informationen für Patienten sind telefonisch erhältlich unter 06221 – 79 63 101 oder per E-Mail unter tinnitusambulanz@dzm-heidelberg.de.

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