Tinnitus durch Veränderungen an der HWS?

BERLIN (ner). Bei Tinnitus-Patienten sollte stets die Beweglichkeit der Halswirbelsäule untersucht werden, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation. Denn offenbar existiert ein Zusammenhang zu Störungen des Hörapparates.

Veröffentlicht:

Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule (HWS) oder muskuläre Veränderungen können womöglich Mitverursacher der Tinnitus-Symptomatik sein. Davon gehen Dr. Annett Reißhauer von der Berliner Charité und ihre Kollegen von der Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation aus, die etwa 200 Tinnitus-Patienten der HNO- und Tinnitustagesklinik manualmedizinisch an der HWS untersucht haben.

Bei der Mehrzahl der Patienten sei die Beweglichkeit eingeschränkt gewesen. Die Studie lasse vermuten, daß auch Probleme im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur Einfluß auf die Symptomatik haben.

Ob eine manualtherapeutische Behandlung dieser Patienten die Ohrgeräusche vermindern kann, ist noch unklar. Zunächst müsse in einer Fallkontrollstudie der prädiktive Charakter der HWS-Befunde gesichert werden, so Reißhauer zur "Ärzte Zeitung". Anschließend sei eine randomisierte Studie zur Effektivität der Therapieverfahren geplant.

Drei Millionen Bundesbürger leiden nach Angaben der Tinnitus-Liga an Ohrgeräuschen, bei 1,5 Millionen sind sie chronisch. Die Ursachen sind noch weitgehend ungeklärt.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vertreterversammlung

KBV fordert kompletten Neustart in der Gesundheitspolitik

cVDPV2 im Abwasser

Erneut Polioviren in deutschen Städten gemeldet

Lesetipps
Seit Dezember 2023 regelhaft möglich in Deutschland: die Krankschreibung per Telefon.

© Christin Klose/dpa-tmn/picture alliance

Umfrage unter gut 1000 Beschäftigten

Jeder dritte Arbeitnehmer hat bereits Gebrauch von der Tele-AU gemacht

Aquarell des Bundestagsgebäude

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur ePA: Turbo-Test für die grüne Banane