Tod durch Lungenkrebs - bei Frauen keimt etwas Hoffnung auf

MAILAND (gwa). In Europa sterben immer mehr Frauen an Lungenkrebs. Doch es gibt Grund zu vorsichtigem Optimismus: Seit den 90er Jahren steigt die Rate der Frauen, die an Lungenkrebs sterben, nicht mehr so stark wie in der Dekade zuvor. Spezialisten hoffen deshalb, daß Europa die hohe Lungenkrebs-Mortalitätsrate der USA nie erreichen wird.

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In den meisten europäischen Staaten nimmt die Lungenkrebs-Mortalitätsrate bei Männern seit den späten 80er Jahren ab. Bei Frauen steigt sie dagegen: In den frühen 80er Jahren starben 7,8 von 100 000 Frauen in Europa an Lungenkrebs; in den frühen 90er Jahren waren es schon 9,6 pro 100 000 Frauen. Das ist eine Zunahme um etwa 24 Prozent.

Dieser Anstieg konnte bis Anfang des neuen Jahrtausends etwas gebremst werden: 2000 starben europaweit zwar 11,2 von 100 000 Frauen an Lungenkrebs; das bedeutet aber eine Zunahme um nur noch 16 Prozent - im Vergleich zur vorherigen Dekade konnte der rasante Anstieg also gebremst werden.

In den USA war die Rate mehr als doppelt so hoch - 24 von 100 00 waren es im Jahr 2000; Lungenkrebs ist bei Frauen in den USA die häufigste Krebs-Todesursache.

Darauf weisen die Epidemiologin Dr. Cristina Bosetti aus Mailand und ihre Kollegen hin, die Daten der WHO analysierten ("Annals of Oncology", Online vorab Juli 2005). Ein weiterer positiver Trend: In vielen europäischen Ländern nimmt die Lungenkrebs-Sterblichkeitsrate bei Frauen zwischen 20 und 44 Jahren seit den späten 90er Jahren ab.

In Deutschland starben zwischen 2000 und 2001 knapp elf von 100 000 Frauen an Lungenkrebs; in den Niederlanden und Norwegen waren es mehr als 16 von 100 000; in Island gar 26 von 100 000. Die niedrigsten Raten in Europa haben Spanien und Portugal (jeweils unter fünf von 100 000).

2003 starben 39 000 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs; bei Frauen war in dem Jahr Lungenkrebs die achthäufigste Todesursache.

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