Tod nach HPV-Impfung: Ursache ist unklar
NEU-ISENBURG (ikr). Ein weiterer Todesfall im zeitlichen Zusammenhang mit der HPV-Impfung hat diese Impfung erneut zum Thema gemacht. Ob der Impfstoff Cervarix® möglicherweise ursächlich für den Tod eines 14-jährigen Mädchens ist, ist bisher völlig unklar.
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Ob der Tod eines 14-jährigen Mädchens in Großbritannien mit der HPV-Impfung zusammenhängt, ist derzeit noch unklar.
© Foto: GlaxoSmithKline
In Großbritannien ist ein Mädchen nach einer Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs im Rahmen des Nationalen Impfprogramms gestorben. "Derzeit ist die genaue Ursache dieses tragischen Todesfalls noch unbekannt. Wir arbeiten eng mit dem Gesundheitsministerium und der Überwachungsbehörde Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) zusammen, um die exakte Todesursache so rasch wie möglich zu klären", hat das Unternehmen GlaxoSmithKline mitgeteilt.
Als reine Vorsichtsmaßnahme hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits die entsprechende Charge des HPV-Impfstoffs Cervarix® zurückgezogen. In klinischen Studien mit über 30 000 Frauen im Alter zwischen 10 und 55 Jahren habe sich der Impfstoff als gut verträglich erwiesen. Die häufigsten Nebenwirkungen seien lokale Reaktionen gewesen wie Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle. Sie seien in der Impfstoffgruppe etwas häufiger aufgetreten als in der Kontrollgruppe, so das Unternehmen.
In den vergangenen Jahren hatte es bereits zwei Todesfälle bei jungen Mädchen in zeitlichem Zusammenhang mit einer HPV-Impfung - mit der Vakzine Gardasil® - gegeben. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen sah daraufhin jedoch keine Veranlassung dafür, von der Impfung abzuraten, da die Ursache der beiden Todesfälle auch nach gründlicher Obduktion unbekannt blieb und der Nutzen der Impfung weiterhin die Risiken überwog.
Das PEI wies darauf hin, dass unklare plötzliche Todesfälle sehr seltene Ereignisse seien, die mit unterschiedlicher Häufigkeit in jedem Lebensalter auftreten können. So habe es etwa im Jahre 2006 in Deutschland in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen 58 Todesfälle mit unklarer Ursache gegeben. Darunter waren 22 Mädchen.
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