Tuberkulose verschwindet - und damit auch Know how

BERLIN (af). Tuberkulose - einst eine gefürchtete Krankheit - ist in Deutschland fast verschwunden. Die Zahl der Fälle ist von 4500 auf 4444 gesunken. Immer weniger Ärzte haben überhaupt eine Chance, dieses Krankheitbild zu sehen - und damit verlieren sie auch medizinisches Know how.

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Das zeigen Untersuchungen des Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK) und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege.

Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Ärzte habe die 34 Fragen der zwischen Januar und August 2009 vorgenommenen Studie weitgehend falsch beantwortet, sagte Professor Robert Loddenkemper vom DZK am Montag in Berlin. Der geringe Rücklauf von nur 70 auswertbaren Fragebögen von 800 zufällig ausgewählten Ärzten deute auf mangelndes Interesse und relevante Kenntnislücken, so Loddenkemper.

Schon die Inzidenz schätzte die Hälfte falsch ein. Fast drei Viertel der Teilnehmenden kennen nicht das Meldeverfahren für die Krankheit. Auch Optionen wie Pharmakotherapie, Chemoprävention und Interferon-Gamma-Tests waren nicht oder nur unvollständig bekannt.

Diese Entwicklung ist problematisch: In Osteuropa, wo mit Tuberkulose unzulänglich umgegangen wird, wachsen Multiresistenzen, die auch ins westliche Europa importiert werden können.

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