Unerwartetes Spätergebnis einer Lipidstudie

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PARIS (ob). Überraschende Ergebnisse einer Lipidstudie acht Jahre nach ihrem Ende: Mit großer Verzögerung wurde jetzt in der mit Atorvastatin behandelten Gruppe eine signifikante Reduktion der Gesamtsterberate beobachtet, die sich aber nicht aus einer Reduktion der kardiovaskulären Mortalität erklärt.

Bereits 2003 sind die Ergebnisse der ASCOT-LLA-Studie publiziert worden. Mehr als 10 000 Patienten mit Hypertonie wurden 3,3 Jahre lang mit Atorvastatin oder Placebo behandelt.

Atorvastatin reduzierte die Rate der Koronarereignisse signifikant um 36 Prozent. Bei der Gesamtsterberate ergab sich sich allerdings kein signifikanter Unterschied.

In der Folgezeit hat die ASCOT-Gruppe bei den rund 4600 britischen Studienteilnehmern bis Ende 2010 regelmäßig Daten zur Mortaliät erhoben.

Nach mittlerweile elfjähriger Nachbeobachtung stellten die Untersucher in der Gruppe der ursprünglich der Atorvastatin-Therapie zugeteilten Patienten eine signifikant um 14 Prozent niedigere Gesamtmortalität fest.

Die kardiovaskulären Sterberaten in beiden Gruppen unterschieden sich jedoch nicht signifikant, berichtete Professor Peter Sever aus Londern beim ESC-Kongress in Paris.

Des Rätsels Lösung: Es war eine signifikante Abnahme der durch Infektionen und respiratorische Erkrankungen bedingten Todesfälle, die entscheidend für die niedrigere Gesamtmortalität war.

Ob sich das unerwartete Ergebnis dem Zufall verdankt oder auf "pleiotropen" Effekten von Atorvastatin beruht, bleibt zu klären.

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