Verringerte Sterberate an Kolon-Ca nach Koloskopie

TORONTO (ars). Patienten zu einer Koloskopie zu motivieren lohnt sich. Denn wer eine komplette Untersuchung auf sich nimmt, dessen Risiko, an linksseitigen kolorektalen Tumoren zu sterben, ist auf ein Drittel vermindert.

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Ein gestielter Darmpolyp wird bei der Koloskopie mit der Schlinge entfernt.

Ein gestielter Darmpolyp wird bei der Koloskopie mit der Schlinge entfernt.

© Foto: Olympus

Nur sieben Prozent der Patienten, die an einem kolorektalen Tumor gestorben waren, hatten eine Koloskopie machen lassen, in der Kontrollgruppe ohne Tumor dagegen waren es zehn Prozent. Damit hatten sich Patienten mit Kolonkarzinom zu 40 Prozent seltener einer kompletten Koloskopie unterzogen. Bei diesem Ergebnis machte es keinen Unterschied, ob die Untersuchung sechs bis 24 Monate vor der Diagnose oder noch länger davor stattgefunden hatte. Ermittelt haben das kanadische Wissenschaftler aus Toronto in einer Fall-Kontroll-Studie mit insgesamt 72 000 Teilnehmern (Ann Intern Med 150, 2009, 1.

Der enge Zusammenhang zwischen Sterberate und Koloskopie gilt allerdings nicht für rechtsseitige kolorektale Karzinome.

Als Gründe vermuten die Forscher, dass bei einigen Koloskopien die rechte Seite doch nicht inspiziert wurde oder dass die Darmreinigung dort schlechter war. Auch sei es möglich, dass rechtseitige Adenome schwerer zu erkennen sind, weil sie häufiger flach wachsen, und schwieriger zu entfernen, weil sie seltener gestielt sind. In einem Kommentar weist Professor David Ransohoff aus Chapell Hill darauf hin, dass trotz dieses Mankos die Koloskopie die Sterberate durch Kolon-Ca stärker verringert als das Screening auf Brust- oder Prostatakarzinome (Ann Intern Med 150, 2009, 52).

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