Viel bewegen, aber ohne Spitzenbelastungen!

Bewegung ist bekanntlich ein wichtiger Faktor der Gesundheitsvorsorge und vieler Therapien. Ein spezielles Projekt gewährt jetzt eine detaillierte Einsicht in die dabei entstehenden Gelenkbelastungen.

Von Simone Reisdorf Veröffentlicht:
Diese Mutter macht es vor: Für gesunde Knochen ist viel Bewegung von Kindheit an wichtig. © Kzenon / fotolia.de

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BERLIN. "30 Millionen Deutsche leiden an muskuloskeletalen Erkrankungen", sagte Professor Georg N. Duda vom Julius Wolff Institut Berlin beim Osteologie-Kongress. "Auch viele jüngere Menschen sind betroffen", so der Kongresspräsident. Das hat Gründe, meinte die Kanutin Birgit Fischer, erfolgreichste deutsche Olympionikin: "Bei unseren Kindern stimmt der Ausgleich zwischen körperlicher Be- und Entlastung nicht mehr."

Aber auch alle diejenigen, die in der Jugend sportlich aktiv waren, können sich darauf nicht ausruhen: "Nach zehn Jahren ist das Fitnesspolster aufgebraucht", gab Dr. Sabine Bau, Olympia-Florettfechterin und Orthopädin, zu bedenken. Sie empfahl lebenslang "mindestens dreimal wöchentlich eine halbe bis dreiviertel Stunde Bewegung - ohne Spitzenbelastungen."

Wie aber können Sportwillige mit vorgeschädigten Gelenken ermitteln, welche Belastungen bei verschiedenen Sportarten auftreten? Darauf gibt ein Forschungsprojekt Antwort, das von Professor Georg Bergmann vom Julius Wolff Institut Berlin und einem seiner Patienten beim Kongress vorgestellt wurde: "Wir haben eine speziell entwickelte Mikro-Telemetrie in Gelenkimplantate von Patienten eingebaut", so Bergmann. "Damit können wir die Gelenkbelastung im Hüft-, Knie- oder Schultergelenk und in der Wirbelsäule langfristig messen."

Die in dem Projekt gewonnenen Ergebnisse werden in einer allgemein zugänglichen Datenbank erfasst. "Die Daten sind auch auf Menschen ohne Gelenkimplantate übertragbar", so Bergmann.

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