Viele Arzneien stärken Frauenknochen

Die meisten Osteoporose-Kranken sind Frauen: Etwa jede dritte Frau in der Postmenopause entwickelt infolge des Östrogenmangels Knochenschwund. Obwohl die Lebensqualität der Frauen infolge der daraus resultierenden Wirbel- und Hüftfrakturen oft stark beeinträchtigt ist, werden die meisten gar nicht oder nicht adäquat behandelt. Es gibt aber effektive Behandlungsmaßnahmen.

Veröffentlicht:

Senken läßt sich die Frakturrate durch regelmäßigen Sport, etwa Krafttraining, sowie mit Kalzium und Vitamin D3. Kann der tägliche Bedarf von 1000 bis 1500 mg Kalzium pro Tag mit der Nahrung nicht gedeckt werden, empfehlen Osteologen die Einnahme von Kalzium-Präparaten. Besteht bei einem Patienten außerdem ein Vitamin-D-Mangel, etwa bei älteren Menschen, die in Heimen leben, können Kombipräparate mit Kalzium und Vitamin D wie Calcimagon-D3®, Ideos®, Ossofortin® forte oder Osteoplus® sinnvoll sein.

Kalzium und Vitamin D3 werden in den Leitlinien des Dachverbands Osteologie (DVO) zu Osteoporose in der Postmenopause als Basistherapie empfohlen. Von den Osteoporose-spezifischen Medikamenten gelten die beiden Bisphosphonate Alendronat und Risedronat sowie der selektive Östrogen-Rezeptor-Modulator Raloxifen (Evista®, Optruma®) aufgrund der guten Studiendaten als erste Wahl. Mit diesen Substanzen läßt sich die Wirbelfrakturrate im Vergleich zu Placebo etwa halbieren. Die Bisphosphonate senken außerdem die Hüftfrakturrate.

Das Bisphosphonat Etidronat (etwa Didronel®), Fluoride (Natriumfluorid wie Ossin®, Natrium-Monofluorphosphat wie Mono-Tridin®), Calcitonin (etwa Karil® Nasenspray), Östrogene und Alfacalcidol (etwa Bondiol®) sind nach den DVO-Leitlinien Alternativen, wenn die Substanzen der 1. Wahl nicht vertragen werden oder kontraindiziert sind.

Für Frauen mit manifester Osteoporose gibt es mit Teriparatid seit Ende 2003 eine neue Option. Die Substanz stimuliert die Bildung neuer Knochensubstanz. Mit 20 µg Teriparatid plus Kalzium plus Vitamin D3 wird die Wirbelfrakturrate signifikant gesenkt. Das Medikament wirkt auch dann gut, wenn zuvor längere Zeit mit einem Antiresorptivum wie Raloxifen behandelt wurde.

Für das Bisphosphonat Ibandronat haben die beiden Unternehmen Hoffmann-La Roche und GlaxoSmithKline die EU-Zulassung für die einmal monatliche orale Anwendung bei Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose beantragt. (ikr)



Strontium ist neue Therapieoption

Für Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose gibt es seit wenigen Tagen eine neue Therapieoption: Protelos® vom Unternehmen Servier mit dem Wirkstoff Strontiumranelat. Das Mittel steigert den Knochenaufbau und hemmt außerdem den Abbau. Es ist als Granulat erhältlich, das in einem Glas Wasser als Suspension eingenommen wird. In einer Studie mit 1649 Frauen war die Rate neuer Wirbelbrüche bei Frauen, die drei Jahre täglich 2 g Strontiumranelat erhielten, um mehr als 40 Prozent geringer als in der Placebo-Gruppe.

Lesen Sie dazu auch: Männer mit Osteoporose haben oft Hyperkalzurie

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an