Virtuelle Koloskopie hat hohe Qualität

MÜNCHEN (wst). Die Qualität der dreidimensionalen virtuellen Koloskopie mit MRT und mehr noch mit hochauflösender CT wird immer besser. Die Detektion klinisch relevanter Befunde war in einigen Studien eben so gut wie mit konventioneller Koloskopie. Dennoch wird sie diese wohl nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

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Die Vorteile der virtuellen Koloskopie: Sie erfordert keine Sedierung, geht schnell, hat ein deutlich niedrigeres Komplikationsrisiko und ist nicht invasiv. Insofern wird sie vermutlich von den Patienten eher akzeptiert als die endoskopische Koloskopie.

Dennoch hat sie einen entscheidenden Nachteil: Eine unmittelbare Intervention ist nicht möglich, erinnerte Professor Thomas Helmberger auf einem Symposium des Unternehmen Merckle Recordati in München.

Werden potenziell präkanzeröse Polypen entdeckt, ist zur Entfernung oder zur Biopsie eines suspekten Schleimhautareals dann doch noch eine konventionelle Koloskopie nötig. Nur wenn bei der virtuellen Koloskopie keine Veränderung gefunden wurde, besteht immerhin der Vorteil, dass den Patienten eine invasive Inspektion erspart geblieben ist. Ein Screening mit CT- oder MRT-Koloskopie sollte aber gegenwärtig noch auf Studien beschränkt bleiben, sagte Helmberger. Dennoch werde die CT-Koloskopie in der täglichen Klinik und Praxis zunehmend - und nicht nur in Studien - bereits dafür genutzt, räumte der Radiologe vom Klinikum Bogenhausen in München ein. Bereits etabliert sei die virtuelle Koloskopie für Patienten, die Symptome haben, bei denen aber Gegenanzeigen für eine konventionelle Koloskopie vorliegen. Das ist etwa der Fall bei hohem Alter und Gebrechlichkeit, bei der präoperativen Abklärung einer Darmobstruktion sowie bei der Anschlussuntersuchung nach Abbruch einer konventionellen Koloskopie.

STICHWORT

Darmreinigung

Eine virtuelle Koloskopie setzt ebenso wie die endoskopische Koloskopie eine Darmreinigung voraus. Verbliebene Stuhlreste können aber bei der virtuellen Methode im Gegensatz zum konventionellen Vorgehen nicht einfach weggespült werden. Vielmehr werden sie mit Kontrastmitteln markiert, damit man sie per Computer herausrechnen kann. Die Insufflation von Gasen zur Darmlumendistension ist auch für die virtuelle Koloskopie nötig, weshalb auch hierbei ein Perforationsrisiko nicht völlig auszuschließen ist. Es beträgt 1:10 000.

(wst)

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