Vitamin E in hoher Dosierung erhöht die Sterblichkeitsrate

NEW ORLEANS (ob). Viele schlucken Vitamin-E-Pillen in der Hoffnung, dank vermeintlicher antikanzerogener oder antiatherogener Effekte ihr Leben zu verlängern. Nach einer neuen Untersuchung scheinen sie zumindest durch Nahrungsergänzung mit hochdosiertem Vitamin E eher das Gegenteil zu erreichen.

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Die wissenschaftliche Faktenlage zum präventiven Nutzen von Vitamin-E-Präparaten ist eindeutig. Selbst in Mega-Studien mit langen Beobachtungszeiten war keine Reduktion kardiovaskulärer oder maligner Erkrankungen zu erkennen.

In der Gesamtschau aller vorliegenden Studien war der Effekt der Vitamin-E-Supplementierung auf die Sterblichkeitsrate stets neutral. Allerdings blieb die Dosierung dabei bislang unberücksichtigt.

Dr. Edgar R. Miller und seine Mitarbeiter vom Johns-Hopkins-Institut in Baltimore, USA, haben bei ihrer Begutachtung der vorliegenden Studien die Wirkung von Vitamin-E-Präparaten auf die Gesamtsterblichkeit erstmals in Abhängigkeit von der Dosierung analysiert. Ihre beim AHA-Kongreß präsentierte Analyse ist zeitgleich online publiziert worden (Ann Intern Med. 2004; 141 / http://www.annals.org/cgi/content/full/0000605-200501040-00110v1).

19 Studien mit 137 967 Teilnehmern wurden unter die Lupe genommen, davon elf Studien mit hochdosierter Supplementierung. Dabei stießen die Forscher auf eine signifikante Beziehung zwischen Vitamin-E-Dosierung und Gesamtsterblichkeit, wobei sich ab Dosierungen von etwa 150 IU mit der Dosis auch das Risiko erhöhte.

Niedrigere Dosen waren mit einer nicht signifikanten Abnahme der Mortalität assoziiert.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Anti-Aging im falschen Sinn

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