Vor Koronarintervention Statine hoch dosiert!

Erhalten KHK-Patienten mit akutem Koronarsyndrom oder stabiler Angina pectoris vor einer perkutanen Koronarintervention ein Statin in hoher Dosierung, verringert dies die Risiken des Herzkatheter-Eingriffs.

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ROM (ob). Die Inzidenz von periprozeduralen Myokardinfarkten, nachgewiesen anhand eines Anstiegs von Herzenzymen, lässt sich so signifikant um 44 Prozent reduzieren (7 versus 11,9 Prozent). Das ergab eine neue Metaanalyse einer internationalen Forschergruppe, die auf der Auswertung der individuellen Patientendaten aus 13 randomisierten Studien basiert (Circulation 2011; 123: 1622).

Auch die Rate kardialer Ereignisse innerhalb der ersten 30 Tage nach dem Eingriff wurde durch die Vorbehandlung mit einem hoch dosierten Statin signifikant um 44 Prozent verringert (7,4 versus 12,6 Prozent). Den Löwenanteil an den in dieser Zeit registrierten Ereignissen hatten natürlich die periprozeduralen Myokardinfarkte.

Wurden nach deren Ausschluss von der Analyse nur die spontan aufgetretenen Myokardinfarkte berücksichtigt, ergab sich - bei allerdings deutlich geringerer Zahl von Ereignissen - ebenfalls eine Reduktion (0,6 versus 1,4 Prozent).

An den 13 analysierten Studien hatten insgesamt 3341 Patienten mit akutem Koronarsyndrom oder stabiler Angina pectoris teilgenommen. Davon bekamen 1692 Patienten vor der Koronarintervention eine hoch dosierte Statintherapie, während 1649 kein Statin oder nur ein Statin in niedriger Dosierung erhielten. Bis auf eine kleine Subgruppe waren alle Studienteilnehmer zuvor noch nicht mit Statinen behandelt worden.

Bei ihrer gemeinschaftlichen Metaanalyse legte das Forscherteam um Dr. Giuseppe Patti aus Rom unabhängig von der in den einzelnen Studien verwendeten Definition eine einheitliche Standarddefinition für periprozedurale Infarkte (CK-MB-Anstieg auf mindestens das Dreifache der oberen Normgrenze) zugrunde. In den meisten Studien erfolgte die hoch dosierte Vorbehandlung mit 80 mg Atorvastatin.

Der günstige Effekt der Statin-Vorbehandlung war unabhängig davon, ob ein akutes Koronarsyndrom oder stabile Angina pectoris der Grund für die perkutane Koronarintervention war. Diese Statin-Behandlung war mit einer Senkung der Plasmaspiegel des Entzündungsmarkers hsCRP innerhalb von 24 Stunden nach Koronarintervention assoziiert.

Nach Ansicht der Forscher liegt es deshalb nahe, dass der antiinflammatorische Effekt der Statine der entscheidende Mechanismus für die Reduktion von periprozeduralen Infarkten ist.

In der Subgruppe der Patienten mit erhöhten CRP-Werten schien der Nutzen besonders hoch zu sein: Hier nahm die Zahl der Myokardinfarkte nach hoch dosierter Statin-Vorbehandlung relativ um 68 Prozent ab (4,3 versus 12,3 Prozent), verglichen mit einer Reduktion um 31 Prozent bei Patienten mit normalen CRP-Werten (7,8 versus 10,9 Prozent),

Nach Ansicht der beteiligten Forscher rechtfertigen diese Ergebnisse die Empfehlung, dass alle Patienten mit perkutaner Koronarintervention künftig vor dem Eingriff routinemäßig ein Statin in hoher Dosierung erhalten sollten mit dem Ziel, periprozedurale Ischämie-Ereignisse zu verhindern. Diese Empfehlung, so ihre Überzeugung, sollte bei anstehender Aktualisierung auch in die Leitlinien aufgenommen werden.

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