Humane Papillomviren
Vor allem Kinder holen sich Warzen
Ein Drittel aller Kinder von 4 bis 12 Jahren ist von Warzen betroffen. Infektionsherde sind Urlaubsorte wie Schwimmbad, Sauna oder Hotelteppiche.
Veröffentlicht:DÜSSELDORF. Sie sind meist klein, störend, hoch infektiös und man infiziert sich ausgerechnet da, wo man im Winterurlaub am liebsten sein möchte: im Schwimmbad, in der Sauna, im Dampfbad oder in Hotelzimmern. Etwa 33 Prozent der Kinder zwischen vier und zwölf Jahren und zwei bis fünf Prozent der Erwachsenen sind betroffen, teilt die Uniklinik Düsseldorf (UKD) mit.
Die kleinen, für gewöhnlich gutartigen Hautwucherungen werden durch humane Papillomviren (HPV) verursacht und verbreiten sich entweder durch direkten Hautkontakt, etwa beim Händeschütteln, oder durch einen Gegenstand oder eine Oberfläche, die mit dem Virus in Kontakt gekommen ist, erinnert die Uniklinik.
Das HP-Virus ist zwar hochansteckend, ein intaktes Immunsystem ist aber in der Regel in der Lage, das Virus zu eliminieren oder zu kontrollieren; viele Warzen verschwinden daher wieder von alleine. "Gerade Kinder sind von oberflächigen Warzen mehr betroffen, da ihr Immunsystem noch nicht ganz ausgereift ist", wird Privatdozent Dr. Peter Arne Gerber, leitender Oberarzt an der UKD-Hautklinik, in der Mitteilung zitiert.
"Der Körper von Kindern kann sich noch nicht so gut gegen die Viren wehren und die Warzen brechen eher aus. Zudem stecken sie sich schneller bei anderen Kindern an, weil sie engeren Hautkontakt haben und vergessen in Schwimmbändern eher mal ihre Badelatschen als Erwachsene." Gegen eine Infektion im Schwimmbad oder Hotelzimmer seien eigene Badelatschen die beste Vorsorge.
"Viele Patienten kommen erst zu uns, wenn der Leidensdruck sehr groß ist", sagt Gerber. Offene Warzen auf der Haut werden meist vereist, in manchen Fällen auch gelasert. "Unsere Hauptaufgabe liegt darin, das Gewebe zu veröden, das Immunsystem zu stärken und den Körper so dabei zu unterstützen die Warze und die Viren zu bekämpfen", so der Experte. "Bei Genitalwarzen setzen wir neben dem Laser auch Medikamente ein, um das Immunsystem lokal zu aktivieren."(eb)