Reisemedizin

Zunahme von Cholera-Fällen in Kenia

In Kenia ist das Infektionsrisiko für Cholera gestiegen. Bei Reisen ist die Impfung zu erwägen.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. In Kenia sind dieses Jahr bereits über 1200 Menschen an Cholera erkrankt, 14 Betroffene sind daran gestorben. Im Juli wurden aufgrund mehrerer Erkrankungen sogar zwei Hotels in der Hauptstadt Nairobi vorübergehend geschlossen, berichtet das CRM Centrum für Reisemedizin in einer Mitteilung. Bereits seit Dezember 2014 nehmen die Erkrankungszahlen wieder zu. Das CRM empfiehlt Reisenden, sorgfältig auf Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene zu achten. Für Risikogruppen sei derzeit auch eine Impfung gegen Cholera sinnvoll.

In Kenia kam es seit Dezember 2014 immer wieder zu größeren Ausbrüchen von Cholera: Im Jahr 2015 wurden 10.568 Fälle registriert, 2016 waren es 6448 Erkrankungen. Derzeit sind insbesondere die Bezirke Kisumu, Garissa, Machakos und Nairobi betroffen. "Aktuell sind auch in zwei Hotels und auf einem Kongress in Nairobi 136, beziehungsweise 146 Cholera-Fälle gemeldet worden", wird Professor Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM, in der Mitteilung zitiert. Auch Restaurants seien zunehmend betroffen. "Damit ist das Infektionsrisiko auch für Reisende deutlich gestiegen", so Jelinek.

Für Schwangere, Kinder, Rucksacktouristen und Menschen mit Immunschwäche sei eine Impfung besonders empfehlenswert, betont der Reisemediziner. Denn diese Risikogruppe trüge ein erhöhtes Risiko für schwere, lebensbedrohliche Verläufe im Fall einer Infektion. Für Kinder ist die orale Impfung ab dem Alter von zwei Jahren möglich. Der Impfstoff bietet zudem einen Schutz gegen Reisedurchfall, der durch enterotoxische Escherichia coli (ETEC) bedingt ist.

Das CRM rät Reisenden dazu, kein Leitungswasser, sondern ausschließlich abgefülltes Wasser zu trinken. Rohe, ungeschälte Früchte, Gemüse und Salate, bereits geöffnete Säfte und Eiscreme, ebenso wie nicht durchgegarte Fleisch- oder Fischgerichte sollten gemieden werden. Häufiges Händewaschen und Desinfizieren hilft, das Infektionsrisiko zu senken. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abrechnung

Die wichtigsten EBM-Änderungen zum Quartalswechsel

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Dr. Gunther Gosch ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Magdeburg und beschäftigt sich seit vielen Jahren schwerpunktmäßig mit der Notwendigkeit von Impfungen, insbesondere bei Säuglingen und Kindern.

© Portraitfoto Dr. Gosch: © Kai Spaete, Viren: © [M] Dr_Microbe / Getty Images / iStock; Bakterien: © [M] Kateryna_Kon / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Auffrischimpfung: Polio und Pertussis vergessen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job