Monarthritis

Zwei Parameter helfen weiter

Bei Kindern mit Monarthritis am Knie lassen die Symptome oft keine klare Diagnose zu. Blutsenkung und Neutrophilenkonzentration bringen auf die richtige Spur.

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BOSTON. Lymearthritis oder septische Gelenkentzündung? Diese Frage gilt es zu klären, wenn Kinder mit arthritisch geschwollenem Knie in die Praxis kommen - vor allem in Endemiegebieten für Borreliose, zu denen auch Deutschland zählt.

Septische Arthritiden mögen selten sein, dürfen jedoch nicht übersehen werden. Denn sie erfordern rasche therapeutische Konsequenzen, um Chondrolyse und Gelenkdestruktion zu vermeiden. Klinische und laborchemische Befunde überlappen sich aber mit jenen, die bei der Lymearthritis zu finden sind.

Ein Team um Julia Deanehan aus Boston hat retrospektiv anhand der Krankengeschichten von 673 Kindern nach Parametern gesucht, die es erlauben, eine septische Monarthritis ohne Gelenkpunktion auszuschließen (Pediatrics 2013; online 18. Februar).

Bei 3 Prozent der Kinder war eine septische Arthritis, bei 51 Prozent eine Lymearthritis und bei 46 Prozent eine Gelenkentzündung anderer Genese diagnostiziert worden.

Quote an falsch-positiven Befunden sank

Nach Analyse der Daten hatte kein einziger Patient an septischer Monarthritis gelitten, dessen Neutrophilenkonzentration im peripheren Blut unter 10.000 / mm3 gelegen und dessen Erythrozytensedimentationsrate 40 mm / h unterschritten hatte. Dieser 100%igen Sensitivität stand eine Spezifität von 54 Prozent gegenüber.

Damit waren zwar immer noch 46 Prozent falsch positive Ergebnisse zu verzeichnen. Doch diese Quote lag deutlich unter dem Anteil von 98 Prozent falsch positiven Befunden, die nach Anwendung der Kocher-Kriterien (Fieber 38 °C in der Anamnese, Gelenk nicht belastbar, Leukozyten . 12.000 / mm3, ESR . 40 mm / h) festzustellen waren.

Die Kocher-Kriterien, eigentlich für die Diagnostik septischer Koxitiden entwickelt, werden probeweise auch in der Abklärung von Gonarthritiden eingesetzt.

Die Forscher haben womöglich Parameter gefunden, die es erlauben, den Kindern eine Arthrozentese zu ersparen. (rb)

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